Julia ohne Romeo

Kellers Vorliebe für tragische Frauenfiguren

Romeo und Julia ist jedem ein Begriff, aber gerade hinter Shakespeare kommt Gottfried Keller. Für mich jedenfalls. Seine Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe ist absolut lesenswert. Ja, auch Keller bietet ein Familiendrama mit tödlichen Ausgang – aber auch noch Vieles mehr, nämlich eine der packendsten Frauenfiguren des 19. Jahrhunderts. Für mich jedenfalls.

Romeo und Julia auf dem Dorfe

Gottfried Keller veröffentlichte den ersten Band seiner Novellen Die Leute von Seldwyla 1856. Die Hauptpersonen heissen Sali und Vrenchen und sind von ihrem Liebesschicksal her ein «Romeo» bzw. eine «Julia». Keller macht der Leserin Lust auf seine Shakespeare-Geschichte aus der Schweiz und verspricht «a true story»:

«Diese Geschichte zu erzählen, würde eine müssige Nachahmung sein, wenn sie nicht auf einem wirklichen Vorfall beruhte [...]»
S. 74

Ich werde dieser Geschichte auf den Grund gehen...

Der Acker

Die Geschichte beginnt mit einem heimlichen Diebstahl, durch zwei Täter begangen. Die Vorgeschichte sieht so aus: Die Bauern Manz und Marti pflügen ihre Äcker, während ihre Kinder spielen. Zwischen den benachbarten Feldern liegt ein Streifen, der einem verstorbenen Dorfbewohner gehörte. Das Landstück ist verwaist und verwildert. Im Laufe der Jahre wurde der Streifen immer kleiner, aber das merkten die Seldwyler nicht. Manz und Marti bestellten ihre Äcker so, dass sie jedes Jahr einfach eine weitere Bahn zogen und sich den fremden Streifen Stück für Stück zu eigen machten:

«Und sie kehrten um und rissen eine tüchtige Furche in den mittleren herrenlosen Acker hinein, dass Kraut und Steine flogen.»
S.82
«Es kam eine Ernte um die andere, und jede sah die Kinder grösser und schöner und den herrenlosen Acker schmäler zwischen seinen breitgewordenen Nachbaren. Mit jedem Pflügen verlor er hüben und drüben eine Furche, ohne dass ein Wort darüber gesprochen worden wäre und ohne dass ein Menschenauge den Frevel zu sehen schien.»
S.83

Die Schweizer «Julia»

Die Kinder der beiden Bauern sind Jahr für Jahr mit dabei und spielen miteinander. Vrenchen ist die Tochter von Bauer Marti und Sali der Sohn von Bauer Manz.

«Es war ein Junge von sieben Jahren und ein Dirnchen von fünfen, beide gesund und munter, und weiter war nichts Auffälliges an ihnen, als dass beide sehr hübsche Augen hatten und das Mädchen dazu noch eine bräunliche Gesichtsfarbe und ganz krause dunkle Haare, welche ihm wie ein feuriges und treuherziges Ansehen gaben.»
S.76

Die Jahre vergingen und während der mittlere Acker immer kleiner wurde, wurden Vrenchen und Sali immer grösser.

«[...] und das braune Vrenchen obgleich es ein feuriges Dirnchen war, musste bereits unter der Obhut seines Geschlechts gehen, sonst wäre es von den andern als ein Bubenmädchen ausgelacht worden.»
S. 83

Vrenchen wurde schon als junges Mädchen mit dem Attribut feurig beschrieben. Wobei feurig mit den Worten lustvoll und ungezähmt in Verbindung gebracht werden kann. Es handelt sich dabei nicht um die typischerweise verwendeten Adjektive für die Charakterisierung eines Mädchens. Doch diese Beschreibung zeigt, dass Vrenchen ambivalent in Erscheinung tritt, nämlich als Bubenmädchen. Vrenchen wird von Keller nur äusserlich beschrieben und ihr Inneres bleibt verborgen. Dies ist typisch für das realistische Erzählen. Die Figuren sind zwar nicht sehr individuell geprägt, dafür aber mit viel Kulturgut ausgestattet. Das heisst den Figuren werden manchmal sogar mehrere unterschiedliche Rollen zuteil. Die Figur der Novelle ist also aus verkreuzten Stereotypien konzipiert (vgl. Koebner, S. 352).

Thomas Koebner schreibt in seinem Artikel, dass es sich bei Sali oder auch Salomon genannt um eine Anspielung auf die biblische Figur des König Salomons handelt. «Und wer im Hohen Lied Salomos nachschlägt, dieser klassischen Präfiguration der Liebeslyrik, wird feststellen, dass die dort gepriesene Freundin zumindest äusserlich der jungen Heldin in dieser Erzählung ähnlich ist.» (Koebner, S. 352) 

Ich wollte diese Behauptung prüfen und stiess in der Bibel (Einheitsübersetzung) auf die folgenden Zeilen: 

Braun bin ich, doch schön, ihr Töchter Jerusalems, wie die Zelte von Kedar, wie Salomos Decken. Schaut mich nicht so an, weil ich gebräunt bin. Die Sonne hat mich verbrannt.
Einheitsübersetzung: Hoheslied 1,2-1,6

Vrenchen wird tatsächlich mit der Geliebten Salomons in Verbindung gesetzt.

Bleistiftskizze aus dem Studienbuch Ms. GK I, S. 169 Gottfried Kellers.

Bleistiftskizze aus dem Studienbuch Ms. GK I, S. 169 Gottfried Kellers.

Puppenspiel und Totenschädel

Die Kinder vertreiben sich mit verschiedenen Spielen den Tag, während ihre Väter mühsam die Äcker pflügen. Vrenchen hatte ihre Puppe mitgebracht, Sali nahm sie ihr weg und warf sie hoch in die Luft, so dass die Puppe dabei kaputt ging und ein Bein verlor. Vrenchens Trauer verging bald und so machten sie sich einen Spass daraus, die Puppe zu zerlegen. Ja, ihnen kam sogar die makabare Idee, eine Fliege in den Puppenkopf zu sperren. 

Der Puppenkopf bzw. der Totenschädel steht hier also nicht nur symbolisch für den Tod, sondern verkörpert hier buchstäblich den Sarg, in welchem die Fliege lebendig eingesperrt wurde. Denn als wäre dies noch nicht genug, kamen die Kinder sogar noch auf die Idee den Puppenkopf zu vergraben, bei einer Beisetzung. Dass die Fliege selbst einSymbol für den Teufel und für den Tod wird, zeigt Kellers Aufladung der Geschichte.

Keller und der Totenschädel

Aber nicht nur Romeo und Julia sind auf einen Totenschädel gestossen - auch ich! Und zwar in der Gottfried Keller Ausstellung im Museum Strauhof in Zürich. Dort habe ich gelernt, dass Keller zur Zeit seiner Malerlehre einen Schädel im Kräutergarten, dem ehemaligen Begräbnisplatz des Grossmünsters fand und an sich nahm. 

«Es war ein schöner Schädel, der noch alle Zähne besass. [...] ich habe viel nach dem Schädel gezeichnet und ihn später in München vermisst und bereut, dass ich ihn nicht eingepackt hatte.»
Marie Bluntschli: Erinnerungen an Gottfried Keller, in: Der Bund, 14.-16. Juli 1940.

In Kellers Studienbuch bin ich auf Bleistiftskizzen von Totenschädeln gestossen (siehe Bilder links).

Der Totenschädel als Motiv

Der Totenschädel steht in Kellers Novelle nicht allein, er tritt auch in der zweiten Fassung des grünen Heinrichs auf.

Der Familienstreit

Einige Jahre später sollte der Acker versteigert werden. Nur die Bauern Manz und Marti interessierten sich für den Streifen Land. Manz überbot schliesslich Bauer Marti und bekam den Acker. Er forderte von Marti das Stück Land zurück, das sich dieser Jahr für Jahr abgezweigt hatte. Doch Marti tat, als wisse er von nichts: 

«Ich sehe auch nicht, wo Streit herkommen soll! Ich denke, du hast den Acker gekauft, wie er da ist, wir haben ihn alle gemeinschaftlich besehen und er hat sich seit einer Stunde nicht um ein Haar verändert.»
S.85

Tja und «von diesem Tag an lagen die zwei Bauern im Process mit einander und ruhten nicht, ehe sie beide zu Grunde gerichtet waren.» (S. 88) Während das Geld schwand, steigerte sich der Hass ins Unermessliche. Vrenchen verlor ihre Mutter, denn sie wurde vor Kummer krank und verstarb. Auch Salis Familie sah sich schliesslich gezwungen, den Hof zu versteigern. Mit dem Erlös kauften sie sich ein Gasthaus in Seldwyla und hofften damit etwas Geld zu verdienen. Wider Erwarten blieben die Gäste jedoch aus.

Wenn immer sich die Bauern begegneten, gerieten sie sich in die Haare. Als die Väter auf der Brücke am Fluss aufeinandertrafen, gelang es den fast erwachsenenen Hauptfiguren nur mit Müh und Not, die Väter voneinander zu trennen. 

Die Offenbarung

Beim Wiedersehen auf der Brücke war Sali fasziniert von Vrenchens Schönheit und beschloss sie zu besuchen. Auf dem Weg warf ihr Vater ihm böse Blicke zu. Sali fand Vrenchen unter der Tür ihres halbzerfallenen Elternhauses. Gemeinsam gingen sie zu den Äckern hinaus, auf denen sie als Kinder immer gespielt hatten. Händchenhaltend machten sich die beiden auf den Weg dorthin. Aber auch dort fanden sie keine Zweisamkeit, sie trafen auf einen unheimlichen Gesellen, den schwarzen Geiger. 

Er machte Vrenchen und Sali darauf aufmerksam, was ihre beiden Väter getan haben:

«Eure Väter kennen mich wohl und jedermann in diesem Dorfe weiss wer ich bin, wenn er nur meine Nase ansieht. Da haben sie vor Jahren ausgeschrieen, dass ein Stück Geld für den Erben dieses Ackers bereit liege; ich habe mich zwanzigmal gemeldet, aber ich habe keinen Taufschein und keinen Heimatschein [...]»
S. 112

Das junge Liebespaar erfährt, dass ihre Väter für das tragische Schicksal des Geigers verantwortlich sind:

«Ich habe Eure Väter angefleht, dass sie mir bezeugen möchten, sie müssten mich nach ihren Gewissen für den rechten Erben halten; aber sie haben mich von ihren Höfen gejagt und nun sind sie selbst zum Teufel gegangen!»
S. 113

Der Tod als Geiger. Federzeichnung auf Kellers Schreibunterlage in Berlin. Museum Strauhof 2019.

Der Tod als Geiger. Federzeichnung auf Kellers Schreibunterlage in Berlin. Museum Strauhof 2019.

Holzschnitt: Tanz der Gerippe von Michael Wohlgemuth in Hartmann Schedels Weltchronik von 1493.

Holzschnitt: Tanz der Gerippe von Michael Wohlgemuth in Hartmann Schedels Weltchronik von 1493.

T-Shirt mit Kellers Schreibunterlage. Design: Maulhelden. Fotograf: Bruno Bolinger.

T-Shirt mit Kellers Schreibunterlage. Design: Maulhelden. Fotograf: Bruno Bolinger.

Der schwarze Geiger

Die Offenbarung des Geigers kann als Wendepunkt in der Geschichte betrachtet werden. Novellen zeichnen sich bekanntlich durch eine unerhörte Begebenheit, sprich in diesem Falle einen bürgerlichen Skandal aus, hier die unerlaubte Aneignung des Ackers durch die Väter. Dass die beiden den rechtmässigen Besitzer gekannt haben soll, spitzt die Lage zu. Keller impliziert mit dem schwarzen Geiger also den point of no return, den eine Novelle definitionsgemäss aufweist.

Ähnliche Abbildungen des Todes wie die auf Kellers Schreibunterlage (siehe links) finden sich auch in den Totentanzdarstellungen. Skelette haben Musikinstrumenten in den Händen. Ihre Musik ist Lockmittel und Schreckmittel zugleich (vgl. Block, S.14). 

Der schwarze Geiger ist somit der Bote der Wahrheit und überbringt eine düstere Vorahnung für die Liebenden. Die unheimliche Figur steht für den Sensenmann. Es handelt sich hierbei um "ein nicht seltenes Motiv seit Beginn der Neuzeit, insbesondere seit dem 18. Jahrhundert (früher trat der musizierende Tod eher mit Blasinstrumenten ins Bild, seit der Epoche des Barocks mit der Fiedel)“ (Koebner, S. 353) Der Holzschnitt von Michael Wohlgemuth zeigt noch ein flötenspielendes Skelett (siehe Abbildung links).

Fight for Love!

Vrenchen und Sali sind bestürzt darüber, was ihre Väter getan haben und in dieser Bestürzung kommen sich die beiden näher. Als der schwarze Geiger verschwindet, beginnen sie sich zu küssen, und sprechen verliebt miteinander, während Vreni sich dabei einen Blumenkranz aus Mohnblumen auf den Kopf setzt. 

Ihr Vater ahnt, dass Sali nicht grundlos ins Dorf gekommen war, sondern etwas mit seiner Tochter im Schilde führte. Er entdeckt die Liebenden auf dem Acker. Er ist empört darüber, dass seine Tochter sich mit dem Sohn des Mannes abgibt, den er so sehr verachtet. Jähzornig schlägt er Vrenchen den Blumenkranz vom Kopf und reisst sie an den Haaren fort.

Sali wehrt sich, ergreift einen Stein «halb in Angst um Vrenchen und halb im Jähzorn» (S.108) und schlägt dem Vater auf den Kopf. 

Mord und Totschlag hat Kellers Story nicht zu bieten, denn der Vater atmet noch. Vrenchen schickt Sali ins Dorf, um Hilfe zu holen, aber nach diesem Zwischenfall gibt es keine Hoffnung mehr.

«Nein, geh, mach Dich fort! Es ist aus, es ist ewig aus, wir können nicht zusammenkommen!»
S. 109

Hilfe kommt und Vrenchen gibt vor, dass sie ihren Vater bereits so gefunden habe. Kein Seldwyler zweifelt, dass der Alkohol Schuld ist. Vrenchen bringt ihren Vater nach Hause. Er kommt wieder zu sich, ohne sich zu erinnern, was vorgefallen ist. Sie kümmert sich wochenlang um ihn, doch seine Erinnerung kehrt nicht zurück. Der Vater bleibt umnachtet, er wird in eine Heilanstalt eingewiesen. Vrenchen muss das Haus verkaufen, bleibt alleine und mittellos zurück. 

Währenddessen ist Gottfried Keller gerade damit beschäftigt Rezensionen seiner Novelle durchzusehen.

Erfolg oder Misserfolg?

Was hielten Kellers Zeitgenossen von Romeo und Julia auf dem Dorfe?

Berthold Auerbach schrieb am 17.4.1856 in der Augsburger Allgemeinen Zeitung das Folgende:

Berthold Auerbach über Kellers Romeo und Julia auf dem Dorfe. Gelesen von Marcel Herwehe.

Friedrich Theodor Vischer war begeistert von Kellers Novelle und tat am 26.7.1874 seine Begeisterung in der Augsburger Allgemeinen Zeitung kund..

Friedrich Theodor Vischer über Kellers Novelle. Gelesen von Marcel Herwehe.

Was die Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe für Georg Brandes bedeutete, dass erklärt er dem Dichter gleich persönlich:

Georg Brandes über Gottfried Kellers Romeo und Julia auf dem Dorfe. Gelesen von Marcel Herwehe.

Ich kehre zur Novelle zurück.

Gemeinsames Schicksal

Vrenchen geht zurück zum Elternhaus, das ihr nicht mehr gehört und trifft dort auf Sali. Er erträgt nicht, dass sein Vater sich über die Einlieferung von Bauer Marti freut und dass seine Eltern Dieben Unterschlupf gewähren, Die beiden werweissen über ihre Zukunft: 

«Ich werde dienen müssen und in die Welt hinaus! Ich werde es aber nicht aushalten ohne Dich, und doch kann ich Dich nie bekommen, auch wenn alles andere nicht wäre, bloss weil du meinen Vater geschlagen und um den Verstand gebracht hast! Dies würde immer ein schlechter Grundstein unserer Ehe sein und wir Beide nie sorglos werden, nie!»
S. 112-113

Sali denkt daran, Soldat oder Knecht zu werden. 

«Ich glaube das Elend macht meine Liebe zu Dir stärker und schmerzhafter, so dass es um Leben und Tod geht.»
S. 113

Die beiden schlafen ein und Vreni träumt von einer Hochzeit mit Sali, von welcher sie ihm am nächsten Morgen erzählt. Sie beschliessen, dass bevor sie sich ihren zukünftigen Pflichten widmen noch einen Tag zusammen in Freude verbringen werden:

«Vorher aber möchte ich Ein Mal, nur Ein Mal recht lusting sein, und zwar mit Dir; ich möchte recht herzlich und fleissig mit Dir tanzen irgendwo, denn das Tanzen aus dem Träume steckt mir immerfort im Sinn.»
S. 114

Am nächsten Tag findet in der Nähe das Kirchweihfest statt, sie könnten tanzen gehen, aber Vrenchen wird traurig: «Es wird doch nichts daraus […] ich habe keine Sonntagsschuhe mehr.» (S.115) Doch Sali verspricht ihr sich darum zu kümmern und kauft ihr mit dem Geld, welches er durch den Verkauf seiner Uhr bekommen hat, ein Paar Schuhe. 

Abbildung eines typischen Damenschuhs aus damaliger Zeit. Aus Kostüme Weltweit herausgegeben von Melissa Leventon. Bern/Stuttgart/Wien, 2009, S. 208.

Abbildung eines typischen Damenschuhs aus damaliger Zeit. Aus Kostüme Weltweit herausgegeben von Melissa Leventon. Bern/Stuttgart/Wien, 2009, S. 208.

Nur Schuhe?

Bei Keller handelt es sich hierbei nicht nur um ein modisches Accessoire, denn die Schuhe sind massgebend dafür, ob Vrenchen und Sali aufs Kirchweihfest gehen können oder nicht. 

In einer Vorlesung habe ich gelernt, dass die Schuhe für die Versittlichung von Vrenchen stehen. Ihre Figur tritt ambivalent in Erscheinung und zu Beginn der Geschichte ist sie ein feuriges Bubenmädchen, das erst noch gezähmt werden muss, um in die Gesellschaft und die Rolle als Braut zu passen. Die Schuhe bilden also das Disziplinierungsinstrument. 

Doch wie sah ein Damenschuh zur Kellers Zeit aus? 

Im Text wird ein Schuh beschrieben, welcher von einer roten wollenen Schleife geziert ist (vgl. S.118). In einem Nachschlagewerk zur Bekleidung ist mir aufgefallen, dass Kellers Worte ziemlich genau zur Illustration des Damenschuh aus der damaligen Zeit passen. Die Abbildung links zeigt einen Damenschuh aus Stoff mit Schleife und einem sogenannten französischen Absatz (vgl. Leventon, S. 208). 

In Gottfried Kellers Nachlass in der Zentralbibliothek Zürich findet sich übrigens auch ein Paar Schuhe. Rote lederne Frauenschuhe, mit demselben französischen Absatz. Wem die wohl gehörten? Die Novelle gibt leider keine Antwort darauf, aber ich wüsste es gerne.

Vom Kind zur Braut

Während anfangs der Geschichte Vrenchen noch mit den Worten feurig, mit bräunlicher Haut und dunklem krausiges Haar beschrieben wurde, so tritt Vreni nun ganz anders in Erscheinung:

«Das braune gekräuselte Haar war sehr wohl geordnet und die sonst so wilden Löckchen lagen nun fein und lieblich am Kopf.»
S. 117

Vrenchen hat sich vom Bubenmädchen zu einer schönen, domestizierten Frau gewandelt. 

Dass die Frauen in Gottfried Kellers Geschichten dunkle Haare haben, stellt keine Seltenheit dar. In dieser Geschichte schwingt aber mehr mit, wie ich ebenfalls in einer Vorlesung gelernt habe:

Früher wurde nämlich zwischen krausen und glatten Haaren differenziert und dabei auf den Unterschied zwischen weissen und dunkelhäutigen Personen angespielt. So wurden Dunkelhäutige oft als Wilde und Ungezähmte angesehen. Auch Vrenchen ergeht es so. Während eine Beziehung zu so einem Mädchen niemals möglich gewesen wäre, tritt sie nun als ordentliche, weisse Frau in Erscheinung. Begründet wird dies wie folgt:

«da Vrenchen seit vielen Wochen fast nicht aus dem Haus gekommen, so war seine Farbe zarter und durchsichtiger geworden, so wie auch vom Kummer; aber in diese Durchsichtigkeit goss jetzt die Liebe […].»
S. 117

Die Blässe im Gesicht war zu Kellers Zeiten in Mode und zeugte von Wohlstand, wie auch Gemälde der damaligen Zeit zeigen (siehe weiter unten).

Am nächsten Tag treffen sich die beiden und sie begeben sich ans Fest. Beim Mittagessen werden sie von der Wirtin als Braut und Bräutigam gehalten. Sali kauft Vrenchen auf dem Kirchweihmarkt ein Lebkuchenherz und sie kaufen sich gegenseitig günstige Ringe. 

Obwohl Vreni schöne Schuhe trägt und die beiden den Umständen entsprechend gut gekleidet sind, merken sie bald, dass sie von anderen Besuchern missbilligend angeschaut werden und die Leute hinter vorgehaltener Hand tuscheln. Sie beschliessen deshalb in eine andere, weniger bekannte Wirtschaft zu gehen. 

Kleider machen Leute!

Dies ist nicht nur in Kellers gleichnamiger Novelle der Fall, sondern auch bei Romeo und Julia:

«Es hatte nur ein einfaches Kleid an von blaugefärbter Leinwand, aber dasselbe war frisch und sauber und sass ihm sehr gut um den schlanken Leib. Darüber trug es ein schneeweisses Mousselinehalstuch und dies war der ganze Anzug.»
S. 117

Man ist geneigt, Vrenchen als Heilige zu sehen. In einer Vorlesung habe ich gehört, dass es sich um eine Anspielung auf die Heilige Veronika oder auch auf Maria selbst handeln könnte. Wie das folgende Zitat zeigt, fehlt jedoch die textliche Grundlage, Keller spricht nur von einer Kirchenpatronin und ihrem Attribut:

«Vrenchen, welches andächtig und wehmütig sein Liebeshaus trug, glich einer heiligen Kirchenpatronin auf alten Bildern, welche das Modell eines Domes oder Klosters auf der Hand hält, so sie gestiftet;»
S. 133

In der Zentralbibliothek in Zürich bin ich hingegen auf das Porträt von Regula Gwalter Zwingli gestossen, welches 1549 von Hans Asper gemalt wurde. Da das Porträt immer in Zürich war, ist es durchaus möglich, dass Keller es zu Gesicht bekam und bei der Beschreibung von Vrenchen dieses Gemälde im Hinterkopf hatte. Regula Gwalter Zwingli trägt ein weisses Kopftuch. Ob es sich dabei jetzt wirklich um ein Mousselinehalstuch handelt, bleibe dahingestellt, Tatsache ist aber, dass Regula blass dargestellt wurde, wie es für diese Zeit Sitte war und auch als nobel galt. 

Bei einem Besuch im Landesmuseum fiel mir auf, dass dies ein Stilmerkmal der Zürcher Malerei des 16. Jahrhunderts war. Berühmtestes Beispiel ist wohl die Abbildung der Stadtheiligen Felix und Regula aus dem Grossmünster (siehe Abbildung unten). 

Porträt von Regula Gwalter Zwingli von Hans Asper, 1549.

Porträt von Regula Gwalter Zwingli von Hans Asper, 1549.

Porträt von Regula Gwalter Zwingli von Hans Asper, 1549.

Ausschnitt aus dem ehemaligen Artarbild der Zwölfbotenkapelle im Grossmünster in Zürich. Der Ausschnitt zeigt die Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula. Gemälde von Hans Leu der Ältere, 1500.

Heilige Veronika von Hans Memling, 1470.

Porträt von Regula Gwalter Zwingli von Hans Asper, 1549.

Ausschnitt aus dem ehemaligen Artarbild der Zwölfbotenkapelle im Grossmünster in Zürich. Der Ausschnitt zeigt die Zürcher Stadtheiligen Felix und Regula. Gemälde von Hans Leu der Ältere, 1500.

Heilige Veronika von Hans Memling, 1470.

Raus aus dem Paradies!

Das junge Paar fühlte sich nicht mehr behaglich in dieser Gesellschaft und das noch bevor sie überhaupt zum Tanzen gekommen waren. Sali sagte ihr:

«Du sollst einmal tanzen, ich habe Dir darum die Schuhe gebracht! Wir wollen gehen, wo das arme Volk sich lustig macht, zu dem wir jetzt auch gehören, da werden sie uns nicht verachten; im Paradiesgärtchen wird jedesmal auch getanzt, wenn hier Kirchweih ist, da es in die Kirchgemeinde gehört, und dorthin wollen wir gehen.»
S. 132

Und so begaben sie sich in die Wirtschaft Paradiesgärtlein. Es handelt sich dabei um eine Wirtschaft, in der sich vor allem ärmere Leute, Bauern, Tagelöhner und fahrendes Volk einfanden und so war es nicht verwunderlich, dass sie auch auf einen Altbekannten trafen: den schwarzen Geiger der sie mit den Worten «Ich habe doch gewusst, dass ich euch noch einmal aufspielen werde!» (S. 134) begrüsste. 

Das junge Pärchen ist froh jemanden hier zu kennen. Sie mischen sich unter die Leute und beginnen ausgelassen zu tanzen. Die Stimmung trübte sich, als das Gespräch auf die bevorstehende Trennung zu sprechen kommt. Der schwarze Geiger macht ihnen ein Angebot: Sie sollen gleich hier und jetzt heiraten und sich anschliessend ihm und den anderen Heimatlosen anschliessen.

«Kommt mit mir und meinen guten Freunden in die Berge, da brauchet Ihr keinen Pfarrer, kein Geld, keine Schriften, keine Ehre, kein Bett, nichts als Eueren guten Willen.»
S. 137

Sali und Vrenchen sind sich einig, dass sie sich nicht der Gruppe anschliessen möchten, da diese auch nicht dieselben Moralvorstellungen wie die beiden vertreten würden, beschliessen aber stattdessen wenigstens noch zum Essen zu bleiben. Die Heimatlosen werten dieses Bleiben als Zusage und so gibt es eine possenhafte Trauung der beiden. Danach macht sich die singende und tanzende Gruppe auf in Richtung Wälder. 

Das Paradiesgärtlein

Was mir bei der Lektüre sofort ins Auge gestochen ist, ist das Paradiesgärtlein. Ich wollte herausfinden, was es damit auf sich hat. 

Nachdem Vrenchen und Sali beide ihr Elternhaus verloren haben, sind sie auf der Suche nach einer neuen Unterkunft. Das Paradiesgärtlein fungiert in der Novelle als kurzzeitiger Zufluchtsort für das Paar, nachdem es sich auf dem Kirchweihfest nicht mehr wohl fühlt. 

Unter Paradies versteht man in der religiösen Auffassung einerseits den Ort, wo Adam und Eva gelebt haben, bevor sie nach dem Sündenfall verbannt wurden, auch Garten Eden genannt. Andererseits wird mit dem Wort Paradies auch auf das ewige Himmelreich referiert. 

Das abgelegene Gasthaus entpuppt sich für die Liebenden aber keineswegs als Paradies. Anstelle des Apfels, der Eva in der biblischen Erzählung verführt, übernimmt der schwarze Geiger diesen Part. Er versucht die Liebenden zu überzeugen mit ihm und den Heimatlosen mitzugehen und verheisst ihnen ein Leben losgelöst von der Gesellschaft. 

Auch von der Beschreibung her entspricht das Paradiesgärtlein nicht dem, was man erwarten würde. Es sieht dort keineswegs so gesittet und geordnet aus wie in der Darstellung des Oberrheinischen Meisters (siehe weiter unten). Interessanterweise ähnelt aber die abgebildete Muttergottes mit ihrem blauen Kleid der Vrenchenfigur. Das Gasthaus hingegen ist in die Jahre gekommen und verfällt. Zwar finden sich immer noch biblische Anspielungen wie die Erzengel-Skulpturen (S.132), doch der religiöse Schauplatz erscheint von anderen Traditionen überdeckt. 

«Aber alles war verwischt und undeutlich wie ein Traum und überdies reichlich mit Weinreben übersponnen, und blaue reife Trauben hingen überall in dem Laube.»
S. 133

Die Hinweise auf Dionysos, den griechischen Gott des Rausches, sind nicht zu übersehen. (Koebner S. 353). Das ist nicht zufällig, denn auch Vrenchen und Sali verfallen im Paradiesgärtlein einer Art Rausch. Zwar kommt dieser nicht vom Alkohol, sondern sie gelangen in einen Zustand der Ausgelassenheit, Sorglosigkeit und Wildheit, der sich auch durch das Tanzen im Mondlicht manifestiert. Keller kommt es vor wie «ein wahrer Blocksberg» (S. 140), er referiet also auf den Hexentanzplatz auf dem Brocken in Harz. 

Keller schafft es das einst feurige Vrenchen zu domestizieren, um sie in die Rolle der Braut zu stecken, sie mit einer Heiligen zu vergleichen und ihre Ausgelassenheit dann doch in die Nähe von Hexen zu bringen. 

Diese Wandelbarkeit der Julia finde ich absolut faszinierend und das macht sie zur packendsten Frauenfigur des 19. Jahrhunderts. Für mich jedenfalls.

Gemälde Paradiesgärtlein vom Oberrheinischer Meister, 1410/20, Städel Frankfurt.

Gemälde Paradiesgärtlein vom Oberrheinischer Meister, 1410/20, Städel Frankfurt.

© Tanja Rickert, 2019

© Tanja Rickert, 2019

© Tanja Rickert, 2019

© Tanja Rickert, 2019

© Tanja Rickert, 2019

© Tanja Rickert, 2019

© Tanja Rickert, 2019

© Tanja Rickert, 2019

Durch die Blume...

Dass Kellers Lieblingsfarbe grün ist, wissen wir spätestens seit dem grünen Heinrich und so sieht er überall Gräser und Wiesen. Doch auch die Blumen kommen bei ihm nicht zu kurz. Doch was könnte das bedeuten?

Zu Beginn der Geschichte stülpt Vrenchen ihrer Puppe eine Mohnblume über:

«[...] eine einsame rote Mohnblume, die da noch blühte wurde ihr über den Kopf gezogen und mit einem Grase festgebunden, [...].»
S. 76

Mohnblumen

Die Mohnblume wird mit Ruhe und Schlaf in Verbindung gebracht. Oft wird sie sogar als Zeichen für den ewigen Schlaf, den Tod gewertet. Keller referiert also bereits zu Beginn der Geschichte auf den tragischen Ausgang.

Und als Sali und Vrenchen gemeinsam zum Kirchweihfest gehen möchten, hat Vrenchen einen Blumenstrauss in der Hand:

«[U]nd an der Brust trug es einen schönen Blumenstrauss von Rosmarin, Rosen und prätichgen Astern
S. 118

Rosen

Rosen sind ein Symbol der Liebe, der Zuneigung und Begierde. Durch die bevorstehende Hochzeit wird Vrenchen in den Kontext der Liebenden eingebettet.

Astern

Astern stehen für Abwechslung und Verschiedenheit. Eine passende Blume also, um die Veränderungen Vrenchens im Laufe der Novellen symbolisch zu visualisieren.

Rosmarin

Der Rosmarin bringt symbolisch eine Verlobung, eine Hochzeit oder eine Trauung zum Ausdruck. Keller gibt auch hier symbolisch schon einen Vorgeschmack auf den weiteren Verlauf der Geschichte.

Der Selbstmord

Sali und Vrenchen entfernen sich von der Gruppe. Er meint dann zu ihr «Diesen sind wir entflohen, aber wie entfliehen wir uns selbst?» (S.140) Der Moment der Trennung steht bevor, doch beide bringen es nicht übers Herz den anderen gehen zu lassen. Sie umarmen sich fest und lauschen dabei dem Rauschen des Wassers. Vreni nutzt den Moment und schenkt Sali den Ring, den sie zuvor für ihn gekauft hatte und Sali tut es ihr gleich: «nun sind wir aber doch verlobt und versprochen, Du bist mein Mann und ich Deine Frau.» (S.141) Die beiden küssen sich und werden von ihren Gefühlen überwältigt, so dass Sali schliesslich das Folgende vorschlägt:

«Es gibt Eines für uns, Vrenchen, wir halten Hochzeit zu dieser Stunde und gehen dann aus der Welt – dort ist das tiefe Wasser – dort scheidet und Niemand mehr und wir sind zusammen gewesen – ob kurz oder lang, das kann uns dann gleich sein.»
S. 142

Vrenchen stimmt seinem Vorschlag zu. Sali fügt an:

« Es ist schon so gut wie getan, es nimmt Dich Niemand mehr aus meiner Hand, als der Tod.»
S. 142

Die beiden begeben sich ans Ufer des Flusses, wo sie ein grosses, mit Heu beladenes, Schiff entdecken und an Bord gingen. Das Schiff wird zum Ehebett und Sterbebett des jungen Paares. Es entfernt sich vom Ufer und treibt langsam in Richtung Stadt. 

«Als es sich der Stadt näherte, glitten im Froste des Herbstmorgens zwei bleiche Gestalten, die sich fest umwanden, von der dunklen Masse herunter in die kalten Fluten.»
S. 143

Und so endet die Schweizer Version der grandiosen Liebesgeschichte Romeo und Julia.Ein junges Pärchen, dessen Eltern so zerstritten waren, dass die Kinder keinen anderen Ausweg wussten, als ihr Leid im Wasser zu ertränken.

«Shakespeare der Novelle»

Der Titel Romeo und Julia verspricht Grosses. Die Geschichte hat viele Gemeinsamkeiten mit jener von Shakespeare, aber auch Unterschiede.

Wie der Zusatz im Titel auf dem Dorfe schon vermuten lässt, handelt es sich bei Keller nicht um adelige Familien, sondern um einfache schweizerische Bauernfamilien.

Und die Schweizer Romeo und Julia kennen sich schon aus der Kindheit, ja eine Sandkastenliebe könnte man schon fast sagen. Bei Shakespeare verlieben sich die Protagonisten erst als junge Erwachsene, nachdem sie einander auf einem Maskenball kennengelernt haben. 

Eine Geschichte mit tödlichem Ausgang bieten beide Autoren. Doch die Motivierung bei Keller ist anders. In der Schweizer Version beschliessen die Hauptcharakteren nämlich gemeinsam - ja schon fast demokratisch, sich das Leben zu nehmen und sich der Liebe zu opfern. Bei Shakespeare handelt es sich eigentlich um ein tragisches Missverständnis.

Ein weiterer Unterschied ist, dass die zerstrittenen Eltern bei Shakespeare sich nach dem Suizid ihrer Kinder versöhnen. Den Bauern Manz und Marti hingegen kann nicht mehr geholfen werden und so bleiben sie zerstritten. 

Der zentrale Unterschied ist die Gattung: Shakespeares Romeo und Julia ist eine Trägodie in fünf Akten. Gottfried Keller hingegen schrieb eine Novelle. 

1871 wurde Kellers Novelle in der bekannten Anthologie Deutscher Novellenschatz von Paul Heyses abgedruckt. Durch diese Publikation wurde der Schriftsteller aka Novellist berühmt und Heyse gab ihm den Titel: «Shakespeare der Novelle» (Amrein, S. 11). Diesen Titel hat Gottfried Keller verdient wie ich finde. 

Romeo und Julia auf dem Dorfe. Eine Berner Inszenierung des Theater an der Effingerstrasse.

Romeo und Julia auf dem Dorfe. Eine Berner Inszenierung des Theater an der Effingerstrasse.

Dank

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Hildegard Keller für die Betreuung der Story bedanken, sowie bei meiner Tandempartnerin Andrina Zumbühl. Ein herzliches Dankeschön geht natürlich auch an Marcel Herwehe, der mir für dieses Projekt seine Stimme geliehen hat.

Literaturverzeichnis

Primärliteratur

Keller, Gottfried: Romeo und Julia auf dem Lande. In: Die Leute von Seldwyla. Zürich 2000, S. 74-159.

Sekundärliteratur

Amrein, Ursula (Hg.): Gottfried Keller-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart 2016.

Block, Werner: Der Arzt und der Tod. In Bildern aus sechs Jahrhunderten. Stuttgart 1966.

Koebner, Thomas: Die Recherche nach den Ursachen eines Liebestods. Gottfried Keller: Romeo und Julia auf dem Dorfe. In: Ders.: Zurück zur Natur. Ideen zur Aufklärung und ihre Nachwirkung. Heidelberg 1993, S.340-361.

Leventon, Melissa (hrsg.): Kostüme weltweit. Das illustrierte Nachschlagewerk der Bekleidung vom Altertum bis ins 19. Jahrhundert. Bern/Stuttgart/Wien 2009.

Strohal, Jakob: Die Deutsche Pflanzen-Symbolik. Olmütz 1841.

Titzmann, Michael: "Natur" vs. "Kultur": Kellers Romeo und Julia auf dem Dorfe im Kontext der Konstituierung des frühen Realismus. In: Ders.: Realismus und Frühe Moderne. Beispielinterpretationen und Systematisierungsversuche. München, 2009, S. 63-112.

Internetquellen:

Zeitgenössische Stimmen: vgl. Beitrag der Universität Zürich über Gottfried Keller. (25.05.2019)

Bilderverzeichnis

Holzschnitte zu Romeo und Julia auf dem Dorfe: Alle Holzschnitte stammen von Ernst Würtenberger und sind in "Schweizerland", vol.5 Nr. 9/10, 1919 erschienen. Quelle: Wikipedia

Skizze Totenschädel: Bleistiftskizze aus dem Studienbuch Ms. GK I, S. 169.

Skizze Geiger: Federzeichnung auf Kellers Schreibunterlage in Berlin. Museum Strauhof 2019.

Holzschnitt Totentanz: Tanz der Gerippe, Michael Wohlgemuth in Hartmann Schedels Weltchronik,1493. Quelle: Wikipedia

Foto Keller T-Shirt: ©Bruno Bollinger, 2019.

Porträt von Gottfried Keller: Fotografie von Rudolf Ganz, 1885. Quelle: e-manuscripta

Abbildung Schuh: Melissa Leventon: Kostüme Weltweit, Bern/Stuttgart/Wien, 2009. S. 208.

Porträt von Regula Gwalter Zwingli: Hans Asper, 1549. Quelle: Wikipedia

Gemälde der Stadtheiligen Felix und Regula: Hans Leu der Ältere, 1500. Quelle: Wikipedia

Gemälde Heilige Veronika: Heilige Veronika, Hans Memling, 1470. Quelle: Wikipedia

Gemälde Paradiesgarten: Paradiesgärtlein, Oberrheinischer Meister, 1410/20. Städel Frankfurt. Quelle: Wikipedia

Portät von William Shakespeare: Kupfergravur von Martin Droeshout, 1623. Quelle: Wikipedia

Dieser Beitrag entstand im Seminar Gottfried Keller und das Zürcher Mittelalter (Prof. Dr. Hildegard Keller, Frühlingssemester 2019) am Deutschen Seminar der Universität Zürich.