Zürich:
Zünftig
Zurückgeblieben?

Bild 1: Zh, Roland: Sechseläuten in Zürich (Switzerland). So-called «Böögg» burning on April 11. Zürich 2011.

Bild 1: Zh, Roland: Sechseläuten in Zürich (Switzerland). So-called «Böögg» burning on April 11. Zürich 2011.

Sächsilüüte – und wo stehe ich?

Mit 19 zeigte ich einem Freund, Sam, aus Australien unser «folk festival». Wie sonst sollte ich «Sächsilüüte» übersetzen?

Ich konnte meinem Gast nur herzlich wenig über diese Zürcher Frühlingstradition erzählen. Dass ein «Böögg» in Flammen aufgeht und man damit den Sommer einläutet. Es war mir peinlich, und doch dauerte es noch Jahre, bis ich mich mehr damit beschäftigen sollte.

Als sich mir 2017 die Möglichkeit bot, griff ich zu: Ich war zum ersten Mal Kellnerin bei einer Zunft des Zürcher Sächsilüüte. Als ich zur Arbeit erschien, war die Stimmung erregt. Man wollte alles richtig machen und wünschte einander ein «frohs Sächsilüüte». Mir hatte bis dahin noch nie jemand ein «frohs Sächsilüüte» gewünscht.

Einzelne Mädchen drückten sich noch an der Saaltür herum, betraten ihn allerdings nicht.

Sobald der Mittagsservice begann, waren die Frauen plötzlich verschwunden. Zuvor hatten sie noch Rosen auf bestimmte Plätze gelegt und Ehrenkelche zurechtgerückt. Nun waren sie weg. Einzelne Mädchen drückten sich noch an der Saaltür herum, betraten ihn allerdings nicht. Ich durfte in den Saal, aber nur, weil ich die Kellnerin war. Das war der Moment, an dem das Sächsilüüte mich zu ärgern begann.

Heute würde ich zu Sam sagen: «Let’s call it men in tights»


Nicht immer standen wir Frauen ausserhalb oder am Rand des Zürcher Zunft-Geschehens. Dass dies einmal ganz anders war, zeigte die Künstlerin, Sozialarbeiterin und Autorin Ruth Righetti in ihrer Publikation, welche aus der erweiterten Abschlussarbeit für die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Lehrgang «Cultural & Gender Studies», entstanden ist. Im folgenden Ausschnitt eines Interviews bei Radio DRS1 (Swisstipp) aus dem Jahr 2010 gibt Frau Righetti uns den Ausgangspunkt unserer kleinen Forschungsreise.

Ich möchte Sie nun einladen, mit mir in die mittelalterliche Geschichte der Zürcher Zünfte einzutauchen, sowie die Entstehung dieser eben erwähnten Männer-Fastnacht zu ergründen. Dies stets mit den Fragen im Hinterkopf: Wo standen, wo stehen und wo werden wir Frauen in dieser, in unserer, Zürcher Geschichte stehen?

Bild 2: F. Abplanalp. Zürich 1994.

Bild 2: F. Abplanalp. Zürich 1994.

Bild 3: F. Abplanalp. Zürich 1994.

Bild 3: F. Abplanalp. Zürich 1994.

Bild 4: F. Abplanalp. Zürich 1994.

Bild 4: F. Abplanalp. Zürich 1994.

Nur Eintracht schützt die Freyheit und den Frieden,
Drum huldigt ihr!
Und Schmählig untergehn
Muss jeder Feind, wenn um den kühnen Rüden,
Im schönen Bund, zwölf Bruderfahnen wehn!
Wer trotzt dann unserem Bunde?
Das starke Pfeilgebunde
Ziert unsern Schild – und unser Feldgeschrey
Ist: Vaterland! Maness und Brudertreu!


- Martin Usteri (1763-1827)

Bild 5: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Bild 5: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Das Gedicht zur Fahnenweihe der ersten Fahne der Zürcher Constaffel im Jahr 1822 führt uns auf den Schauplatz einer Testosteron-geladenen und als Schlachtfeld inszenierten Männerdomäne. Hier werden Hunde zu Rüden und Fahnen zu Bruderfahnen. Wüsste man es nicht besser, man könnte meinen, das Vaterland sei einzig von Vätern mit ihren Söhnen besiedelt, die es in ewiger Brudertreue zusammenhalten und in feinster Rittermanier à la Manesse verteidigen.

Ja, auch der Verweis auf das Zürcher Adelsgeschlecht der Manesse geschieht in diesem Kontext wohl nicht von ungefähr. Er vermag es, den Constafflern inmitten der Kriegstriade trotzdem einen beinahe kultivierten Anschliff zu verleihen. Die Herren der Manesse waren schliesslich nicht nur Ritter, sondern auch die Auftraggeber der berühmten, um 1300 entstandenen, Manessischen Liederhandschrift. Minne- statt Kriegskultur.

Das Mittelalter ist die Zeit, in der wir beginnen müssen, um zu den Anfängen der Zürcher Zunftgeschichte und - nicht zuletzt - auch zu den Frauen zu gelangen. Im Gepäck nun wahrscheinlich schon die erste Frage: Was ist denn überhaupt eine Constaffel?

Bild 14: Röttinger, Georg: Die Zünfte der Stadt Zürich. [Zürich] : [Röttinger, Jakob Georg], 1. XII. Schrift: Annika Abplanalp.

Bild 14: Röttinger, Georg: Die Zünfte der Stadt Zürich. [Zürich] : [Röttinger, Jakob Georg], 1. XII. Schrift: Annika Abplanalp.

Bild 14: Röttinger, Georg: Die Zünfte der Stadt Zürich. [Zürich] : [Röttinger, Jakob Georg], 1. XII. Schrift: Annika Abplanalp.

Bild 14: Röttinger, Georg: Die Zünfte der Stadt Zürich. [Zürich] : [Röttinger, Jakob Georg], 1. XII. Schrift: Annika Abplanalp.

Nun sind bereits Rudolf Brun, zwei Rüdiger Manesse, Constaffler und Zunftmeister auf die Bühne der Zürcher Geschichte getreten. Diese Männer haben sich in der Zürcher Zunftgeschichte wunderbar präsentiert. Doch:

Wo waren die Frauen?

Diese Frage beantworten die Steuerlisten aus den Jahren von 1357-1370: Ein Drittel der aufgeführten Haushaltungen waren damals nämlich Frauen-Haushaltungen. Ein beträchtlicher Teil der Frauen kam selbst für ihren Lebensunterhalt auf und auch die verheirateten Frauen gingen oft einem eigenen oder dem Gewerbe ihres Ehemannes nach.

Interessanterweise – und für mich als Germanistin von besonderer Bedeutung – ist die Sprache ein bedeutender Faktor, weshalb die Frau in den Zünften des Mittelalters oftmals, und das völlig zu Unrecht, vergessen wird. So wurde damals – wie heute vielerorts noch immer – die männliche Sprachform auf eine gemischt-geschlechtliche Gruppe angewandt, wodurch deren weiblicher Anteil quasi ausgelöscht wurde. Immerhin machten sich die Frauen dies bisweilen zu Nutze, in dem sie darauf basierend einzelne Vorschriften umgingen.

Es finden sich aber auch Dokumente, in denen die Frauen präzisierend miterwähnt wurden. So ermahnt der Zunftbrief der Krämerinnen und Krämer, dass weder «Kramer» noch «Kramerin» am Zwölfbotentag, dem 15. Juli, ihre Waren zum Verkauf anbieten durften. Solche spezifischen Erwähnungen der Frauen deuteten auf einen besonders hohen Frauenanteil hin. Das zeigt ein Zunftbrief der Zunft zur Safran:

«Es sollen auch alle, ‘die man und frouwen, so in dirre zunfte sint’, jedes Jahr von neuem, an den Sonntagen nach Fronfasten in das Haus des Zunftmeisters oder einen anderen Ort gehen.»

Jeder und jede hatte demzufolge, als Zeichen der Zugehörigkeit, der Zunft zwei Pfennige zu bezahlen. Es scheint somit wahrscheinlich, dass Frauen auch in den Zünften vertreten waren, in deren Zunftbriefen sie nicht explizit erwähnt wurden.

Ein Züricher Iungfraw : Virgo Tiguriensis. [S.l.] : [s.n.], [1649]. Zentralbibliothek Zürich, Trachten, Zürich I, 51, https://doi.org/10.3931/e-rara-36429 / Public Domain Mark.
Ein Hochzeiterin zu Zurich : Virgo Nuptialis Tiguriensis. [S.l.] : [s.n.], [1649]. Zentralbibliothek Zürich, Trachten, Zürich I, 51, https://doi.org/10.3931/e-rara-36430 / Public Domain Mark.

Ab dem Jahr 1490 mussten alle Frauen und Männer der Stadt Zürich Mitglied einer Zunft oder der Constaffel sein.

Die allein stehenden Frauen konnten grundsätzlich eigens über ihr Vermögen verfügen und selbstständig Rechtsgeschäfte abschliessen. Für juristische Handlungen vor Gericht bedurften sie aber einem männlichen Beistand und besassen kein politisches Stimm- und Wahlrecht. Das Jahr 1971 im Hinterkopf, dürfte dies jedoch die wenigsten unter uns überraschen.

Grundsätzlich leitete sich die Zunftzugehörigkeit der Ehefrauen und der Töchter durch die Mitgliedschaft des Ehemannes respektive des Vaters her. Sobald die Tochter heiratete, ging sie von der Zunft der Eltern in die des Ehemannes über. Allerdings konnte sich eine Frau auch eigenständig einer Zunft anschliessen, indem sie sich einkaufte. Dass sich dieser Einkauf nicht immer ganz einfach gestaltete, zeigt das Beispiel der Schneiderin Anna Winkler, welches Sie sich im Folgenden anhören können.


Zwar dominierten sie es, dies bedeutete jedoch nicht, dass sie die Frauen kategorisch ausschlossen.

Ähnlich wie das zünftische Handwerk, wurde auch das gesellschaftliche Leben der Zünfte nicht allein durch die Männer gestaltet. Zwar dominierten sie es, dies bedeutete jedoch nicht, dass sie die Frauen kategorisch ausschlossen.

So war es beispielsweise in allen Zünften üblich, sich am Berchtoldstag auf den Trinkstuben mit den Frauen zu Speis’ und Tanz’ zu treffen.

Bild 17: Freudweiler, Heinrich: Becheltagslied. Zürich : [David Bürkli], [1784].

Bild 17: Freudweiler, Heinrich: Becheltagslied. Zürich : [David Bürkli], [1784].

Im Verlauf der frühen Neuzeit verstärkte sich dann allerdings die Tendenz, die sich in der Geschichte von Anna Winkler bereits angedeutet hatte: Die Frauen nahmen seltener an den Zunftanlässen teil, so dass die Männer mehr unter sich waren. Mit der zunehmenden Professionalisierung des Handwerks, wurde der Beruf fortschreitend als «Männersache» betrachtet.

Dieser Blick in die Geschichte zeigt eindeutig, was Frau Righetti in ihrem Interview bereits angetönt hatte: Im Mittelalter standen die Frauen keineswegs nur «an der Seite», sondern mitten im Geschehen! Ich möchte Ihnen nun noch eine besondere Zünfterin vorstellen. Vielleicht kennen Sie sie…

Bild 18: Frau Münster. [Zürich] : [bey Heidegger und Compagnie?], [1711].

Bild 18: Frau Münster. [Zürich] : [bey Heidegger und Compagnie?], [1711]. Schrift: Annika Abplanalp.

Bild 18: Frau Münster. [Zürich] : [bey Heidegger und Compagnie?], [1711].

Bild 18: Frau Münster. [Zürich] : [bey Heidegger und Compagnie?], [1711]. Schrift: Annika Abplanalp.

Wenn Sie 2018 den «Zwingli Film» gesehen haben, dann wird der Name «Katharina von Zimmern» Ihnen wohl ein Begriff sein. Diese Frau ging als letzte Äbtissin des Zürcher Fraumünsters in unsere Stadtgeschichte ein.


Tatsächlich war Katharina nicht nur die letzte, sondern auch die jüngste Äbtissin. Und dazu noch Asylantin und – Zünfterin!

Katharinas Vater, Hans Wernher von Zimmern, war ein einflussreicher Rat bei Herzog Sigmund in Innsbruck. Nach einem Zerwürfnis von Sigmund und dessen Vetter Kaiser Friedrich III. musste von Zimmern jedoch als «Majestätsverbrecher» mit seiner Familie aus dem Reichsgebiet fliehen. Unterschlupf fand sie in Weesen am Walensee. Dort verlebte Katharina ihre Kindheitsjahre. Die Gerüchte, dass sie damals bereits Bekanntschaft mit dem in Wildhaus lebenden Ulrich Zwingli machte, können an dieser Stelle nicht bestätigt – aber eben auch nicht widerlegt werden…


Mit gerade mal 18 Jahren wurde Katharina 1496 zur Äbtissin gewählt, verwaltete von da an die Abtei gewissenhaft und brachte sie sogar wieder zu wirtschaftlichem Wohlstand. Sie wäre jedoch nicht die letzte Äbtissin, hätte sie nicht am 30. November 1524 dem Rat ihre Absicht mitgeteilt, dass sie ihm die Abtei überlassen werde.


Der Rat versprach Katharina daraufhin die Sicherung ihrer Existenz als «wolgeliepte burgerin» der Stadt. Durch ihre Heirat ein Jahr später, 1525, mit dem Ritter Erbhard von Reischach, wurde ihr die grosszügige Pension allerdings sehr schnell wieder entzogen. Und so kommt es, dass sich in den Fronfastenrödeln der Constaffel eine gewisse «frow Rischachin» findet.

Ihre Vermählung mit dem Constaffler Erbhard Rischach machte auch Katharina selbst zur Constafflerin. Dank der Bestätigung des Zürcher Bürgerrechtes, das ihr bei ihrer Resignation ausgesprochen worden war, hätte sie aber ohnehin Rechtsanspruch für die Aufnahme in der Constaffel gehabt.

Mit diesem Bild der jüngsten und letzten Äbtissin und Constafflerin Katharina von Zimmern wollen wir nun den Blick auf die Tradition der «men in tights» richten.

Zeichnung: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Zeichnung: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Zeichnung: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Zeichnung: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Zeichnung: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Zeichnung: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Zeichnung: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Zeichnung: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Bild 19: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Bild 19: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Es ist das Fest, mit dem Zürcherinnen und Zürcher die Zünfte heute in Verbindung bringen. Einige nennen es liebevoll das «Zürcher Frühlingsfest», andere schimpfen es eine «Bonzen-Fasnacht». Über den freien Tag, den es uns beschert, freuen wir uns am Sächsilüüte-Montag aber wahrscheinlich alle.


Das Sächsilüüte, dessen Tradition die Zünfter heutzutage nicht müde werden zu betonen, ist gleich auf mehrere Traditionen zurückzuführen und bildet damit quasi einen traditionellen Flickenteppich.

Eine dieser Traditionen war das sogenannte «Küchlimahl», das im Mittelalter die Mitte der Fastenzeit markierte. Eine andere das in denselben Zeitraum fallende, ursprüngliche Sächsilüüte: Das Anfang März, an einem Montag erklingende, sechsmalige Läuten des Grossmünsters bedeutete die Umstellung von der Winter– auf die Sommerzeit. Für die Tagelöhner und Werktätigen war dies das Signal, fortan wieder bis sechs statt fünf Uhr abends zu arbeiten.

Aufnahme: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Aufnahme: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Die Zürcherinnen und Zürcher trugen diese Arbeitszeitverlängerung mit Fassung. Sie nutzten den Anlass sogar, um den Beginn des Frühlings zu feiern und den Winter mit Hilfe von Märzenfeuern endgültig zu vertreiben. Wie heiter es dabei zu- und hergegangen sein muss, weiss man zumindest aus dem Jahr 1651. Die Kinder bereicherten damals die Zeit vor den Glockenschlägen mit einer ganz besonderen Darbietung: Das «Flöhwalen-Spiel», bei dem sie auf dem Bauch die Stadtgräben und Schanzen herunterrutschten und damit für die Unterhaltung der anwesenden Erwachsenen sorgten.

Von den Zünftern finden sich die ersten Belege über eine Feier des Sächsilüüte dagegen erst aus dem frühen 18. Jahrhundert, als die parallelen Bräuche des Sächsilüüte-Feierns und des Küchlimahls zusammengeführt und in «Sächsilüütenmahl» umgetauft wurden. Eine mögliche, aber nicht bestätigte, Erklärung für diese Änderung ist die Umstellung vom Julianischen auf den Gregorianischen Kalender, die den Fastenkalender durcheinanderbrachte.

Trotz dieser Entwicklungen blieb das Fest allerdings weiterhin in den Händen der Kinder. Sie schleppten das Holz und die mit Pulver gestopfte Holzpuppe herbei, die dem abendlichen Feuertod geweiht war.

Bild 20: [Sechseläutenlied] : [National-Kinderlieder für die Zürcherische Jugend. IV. Stück]. Johann Rudolf Schellenberg, 1740-1806.

Bild 20: [Sechseläutenlied] : [National-Kinderlieder für die Zürcherische Jugend. IV. Stück]. Johann Rudolf Schellenberg, 1740-1806.

Im Jahr 1818 wurden die Zünfter schliesslich aktiv, als nämlich die Zunft der Meisen ihren legendären kostümierten Umzug unternahm, der in der Zunftliteratur als der Startpunkt der heutigen Umzugstradition gehandelt wird. Ganz neu war die Idee der Umzüge allerdings nicht, zumal es Vermutungen gibt, dass die Widder-Zunft bereits 1350 fastnächtliche Umzüge betrieben hatte.

1819 folgten weitere Zünfte dem Impuls der Meisen und zogen mit Musik und Fackeln durch das nächtliche Zürich. Im Folgejahr war auch die Constaffel mit dabei und präsentierte auf Bannern die Bürgermeister Rudolf Brun und Rüdiger Manesse als eigentliche Zürcher Staatsgründer.

Diese nächtlichen Zunftbesuche waren von dem heutigen Umzug allerdings noch weit entfernt. Erst knapp zwanzig Jahre später, 1839, fand der erste gemeinsame Umzug statt. Die Zünfte formierten sich zu einem nachmittäglichen Umzug, an dem auch Frauen teilnahmen.

Bild 21: [Sechseläuten]. [Leipzig], [1867].

Bild 21: [Sechseläuten]. [Leipzig], [1867].

Der Regisseur des Umzugtreibens war Jahrzehnte lang der Widderzünfter Heinrich Cramer. Er konzipierte die Umzüge vornehmlich zur Carnevalsbelustigung. Seine damalige Bedeutung für das kulturelle Zürich hinterliess sogar ein literarisches Denkmal, das Gottfried Keller ihm 1857 in seinem Gedicht «Ein Festzug in Zürich» setzte. Selbst Keller schien von Cramers Wandlung vom Metzgermeister, zum Zeichner, zum Volkspoet fasziniert:

«Da lehnt auch Meister Heinrich schnell,
Der Cramer ehrlich zubenannt,
Das blanke Schlachtbeil an die Wand;
Den Gurt, mit Kupfer hell verziert,
Woran ihm Stahl und Messer klirrt,
Den weissen Schurz thut er von sich
Und greift zum Stifte; säuberlich
Nimmt er Papier und träumt und sinnt
Und gleich zu zeichnen drauf beginnt.
Denn wisst und seid des Meisters froh,
Seit manchem Jahre treibt er's so:
Wenn sich ein Spiel begeben will,
So steht sein Eifer nimmer still,
In Reim und Bildnis gleich gewandt,
Entwirft und ordnet seine Hand,
Bis frisch die Arbeit ist getan
Und fröhlich klar des Festes Plan!»
Keller, Gottfried: Ein Festzug in Zürich. Stuttgart 1857.

Mit der Gründung des «Sechseläuten-Central-Comités» 1871 wurde das Sächislüüte schliesslich immer mehr zum Grossstadtereignis. Man bemühte sich, das Fest zu einem historischen Zunftanlass umzuformen. Die Folge: Ernstere Motto-Umzüge, präsentiert mit historischem, patriotischem oder literarischem Anstrich.


Ein weiterer Flicken im Bild des heutigen Sächsilüüte-Traditions-Teppich bildet der Böögg. Dieser wurde, wie der Kinderumzug, von der «Nachbarngesellschaft Kratz» im ehemaligen Chratz-Quartier, dem Gebiet zwischen See, Fraumünster und Bahnhofstrasse, organisiert. Erst 1892 sollte diese Tradition an das Sechseläuten-Central-Comité übergehen. Für 250 Franken und ganz nach dem Motto: Wer keine eigenen Ideen hat, kauft sich halt welche. Mit der Übergabe an die Zunft kam auch die Degradierung des Bööggs zum Schneemann, der davor in unterschiedlichsten symbolischen Formen – mal als Schuldensack, als römischer Soldat oder Sinnbild für die Influenza – auf den Scheiterhaufen getreten war.


Mit dem Jahr 1951 gingen zwei weitere Ären zu Ende: Der letzte Mottoumzug und gleichzeitig der letzte Umzug, in den erwachsene Frauen eingebunden waren, wurde gefeiert. Fortan begann der Ausschluss der Frauen aus dem Umzug. Die Begründung des 1916 gegründeten «Zentralkomitees der Zünfte Zürichs» (ZZZ): Der Umzug solle nicht zu lang werden. Oder zu einem Trachtenumzug verkommen. Bis heute scheint weder die 1920 eigens getroffene Vorgabe an die Zünfter, historische Kostüme zu tragen, noch die seit 1991 eingeführte Einladung eines Gastkantons für das ZZZ einen Widerspruch zu dieser Ausgrenzung darzustellen. Auch im Jahr 2020 sind erwachsene Frauen vom Umzug ausgeschlossen. Mit einer kleinen Ausnahme…

Bild 22: Die Schweizer wie sie sind : aufgeführt von den Zünften zur Meise Weggen & Waag in Zürich am Sechseläutenfest 1851. [Zürich?] : [Verlag nicht ermittelbar], 1851.

Bild 22: Die Schweizer wie sie sind : aufgeführt von den Zünften zur Meise Weggen & Waag in Zürich am Sechseläutenfest 1851. [Zürich?] : [Verlag nicht ermittelbar], 1851.

Bild 23: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Unbekannt.

Bild 23: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Unbekannt.

1989 wurde die bislang einzige Zürcher Frauenzunft gegründet, wobei die Bezeichnung «Zunft» nicht ganz richtig ist. Quasi als Pendant zur Constaffel nennt sich der weibliche Zusammenschluss «Gesellschaft zu Fraumünster» und bindet sich historisch an die Fraumünster-Abtei und deren Äbtissinnen zurück.

Ihre Gründung wurde vielerorts als Provokation aufgefasst und brachte das Blut zahlreicher Zünfter zum Kochen. Die geschichtliche Grundlage, auf die sich die Frauen beriefen, genügte den Zünftern daher auch nicht, um ihre Teilnahme am Sächsilüüte-Umzug zu erlauben. Ein Argument lautete, der Umzug orientiere sich am Zunftwesen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, eine Zeit, in der die Fraumünster–Abtei längst nicht mehr existierte. Die Anmerkung, dass die Herren der Constaffel in einer Verkleidung auftreten, die aus Zeiten stammt, in denen es sehr wohl noch Äbtissinnen in Zürich gab, mag als Spitzfindigkeit abgetan werden. Der, in der Diskussion erneut hervorgebrachte, Verweis auf die Länge des Umzugs, hinterlässt allerdings einen schalen Nachgeschmack.

«Es ist erstaunlich, dass immerhin bei den Reiterbrigaden Stuten zugelassen sind.»
Clormann, Lorenz: Frauen machen Radau. In: Die Tageszeitung [19.04.2004].

Die Teilnahme blieb den Frauen verwehrt. Wenn, dann sollten sie vor dem eigentlichen Umzug und auf einer alternativen Strecke ihren eigenen abhalten. Abseits von Fernsehkameras und Publikum. Sogar die deutsche Presse kommentierte bissig: «Es ist erstaunlich, dass immerhin bei den Reiterbrigaden Stuten zugelassen sind.» Ein schmähliches Echo für die «Weltstadt» Zürich.

Erst nachdem die damalige Bundesrätin Micheline Calmy-Rey 2003 als Gast bei der Gesellschaft zu Fraumünster «durch Zürichs Hinterhöfe» marschieren musste und die Fraumünster-Frauen sich auf das Grundrecht der Gleichheit für Mann und Frau beriefen, wurde es ihnen im folgenden Jahr erlaubt, eine attraktivere Strecke zu laufen. Noch immer deutlich vor dem «richtigen Umzug», noch immer mit der Auflage, dafür eine kostenpflichtige Demonstrationsbewilligung einzuholen.


Die Frauen machten das Beste draus, freuten sich im Jahr 2012 gar darüber, dank ihrer früheren Marschzeit nicht in den Regen gekommen zu sein: «Wenn das kein Symbol für die Gesellschaft zu Fraumünster ist.» Wohl nett gemeint und doch enttäuschend liest sich der Kommentar des damaligen Ehrengastes, der ranghöchsten Schweizerin Evelyn Widmer-Schlumpf.

Erst vor sechs Jahren, 2014, kam es zu einem Teilerfolg im Kampf um die Umzugsteilnahme der Frauen: Sie wurden bis ins Jahr 2022 zum Dauergast der Constaffel ernannt und damit in den offiziellen Umzug aufgenommen. Am Abend allerdings, so die Zünfter, wollen sie weiterhin ihre Ruhe haben. Und unter sich bleiben.

Meine Recherche begann nach einem Kellnerjob vor drei Jahren in oberflächlicher Form. Dass sie sich in einem Seminar zum Codex Manesse einmal derart intensivieren würde, überrascht auch mich. Beim Einlesen in die Materie merkte ich, wie mich das Thema beschäftigte und ich Lieder wie «Hengstin» der Band Jennifer Rostock zu summen begann. Ich entschied, meinen ursprünglichen Plan für diese Story zu ändern: Keine Zunftmeister, sondern Frauen wollte ich befragen. Zürcher Frauen meiner, früherer und späterer Generationen. Einige «zunftnäher» als andere. Mich interessierte, was für Erinnerungen sie mit dem Sächsilüüte verbinden, wie sie die Rolle der Frau als «Zuschauerin und Blumenübergeberin» beurteilen und welche Gefühle die Ausgrenzung der Frauen seit den 1950ern bei ihnen auslöst. Oder soll man den Männern «ihr» Sächsilüüte einfach lassen?

Nicht alle Frauen erhielten die gleichen Fragen, doch alle Antworten waren spannend und regten mich zu weiterem Nachdenken an. Auch wenn jede Frau dank Covid-19 für sich allein ihre Antworten in den Computer tippte, möchte ich sie in dieser Story virtuell an einen Tisch setzen und einen Einblick in ihre Meinungen gewähren. Es «sitzen» hier Désirée, Monika, Vicky, Heidi, L. (Name der Autorin bekannt) und – später – wird auch Ruth Righetti zu uns stossen.

Welche Bedeutung hat das Zürcher Sächsilüüte für dich?

Monika: «Obwohl ich in Zürich aufgewachsen bin, hat das Zürcher Sächsilüüte keine grosse Bedeutung für mich. Als meine Kinder noch jünger waren, haben wir uns einige wenige Male den Sächsilüüte Umzug am Montag angeschaut; wie wir auch andere Veranstaltungen (wie Fasnacht, Seenachtsfest) besuchten. Ich muss aber gestehen, dass ich das verlängerte Wochenende geniesse!»

Heidi: «Kindheitserinnerungen, verbunden mit dem Wunsch, einmal in einem schönen Biedermeier–Kostüm mitmarschieren zu dürfen.»

L. (Mitglied der Zunftmusik): «Wir sind ein Teil davon. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Zünftern, Freunden und Musikern. Einem grossen Publikum mit unserer Musik Freude bereiten. Und natürlich auch über die Blumen, die ich am Umzug erhalte.»

Wie stehst du zu der Rolle, Zuschauerin und Blumenübergeberin, die der Frau beim Sächislüüte zuteil wird?

Désirée: «Für mich spiegelt es das Patriarchat wider, in welchem wir leben. Ich weiss jetzt nicht, wann es das Sächsilüüte das erste Mal gab, aber ich schätze, dass es dem damaligen Frauenbild entsprach. Die Frau hat sich um den Mann zu sorgen und jener ist sowieso der Beste. Dass sich das Sächsilüüte noch an diesen Strukturen orientiert, ist eigentlich ein Armutszeugnis. Da muss mir auch niemand sagen, dass dies Traditionen sind. Ich finde das alles sehr lächerlich und sehe kein Szenario, in dem ich einem Mann eine Blume übergeben würde.»

Heidi: «Ich wäre auf jeden Fall keine Blumenübergeberin. Je mehr Blumensträusse ein Zünfter bekommt, umso «beliebter, wichtiger» scheint er zu sein. Frage: Hat er verschiedene Personen als Blumenüberbringerinnen beauftragt?»

Monika: «Solange mir nicht diese Rolle zuteilwird, überlasse ich es den Frauen; es ist ja freiwillig und ohne Zwang. Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen Mann, welcher den Frauen der Gesellschaft zu Fraumünster oder einem weiblichen Ehrengast Blumen überreicht.»

L., wie nimmst du deine Rolle als Zunft–Musikerin im Vergleich zur Rolle der Zünfter wahr?

L.: «Wir sind von der Zunft engagiert, erhalten Geld für die diversen Auftritte, auch während dem Jahr. Für den Verein ist es ein wichtiger Anlass, sich zu präsentieren, aber auch ein strenger Anlass: 2 Umzüge, lange Präsenszeiten, findet bei jedem Wetter statt.»

Vicky, du bist selbst ausgebildete Bäckerin. In der Zunft zur Weggen sind gerade einmal 20% ausgebildete Bäcker, die anderen haben lediglich eine Schnupperlehre in einem «zünftigen Backbetrieb» absolviert. Trotzdem tun diese Männer so, als repräsentierten sie deinen Berufsstand. Wie findest du das?

Vicky: «Das interessiert mich doch nicht. Ich habe ja gesehen, wie es in den Jahrgängen in der Schule ist, da besteht mindestens die Hälfte der Klasse aus Frauen. Und wahrscheinlich werden sie [die Zünfter] während der Arbeit von den Frauen in die Schranken gewiesen. So dass sie [die Frauen] ihr Ego so puschen können.»

Das einzige Zürcher Pendant zu den Männerzünften bildet die Gesellschaft zu Fraumünster (Gründung 1989). Diese darf seit dem Jahr 2014 als Gast der Constaffel am offiziellen Sächsilüüte-Umzug mitlaufen. Früher, als sie dieses Gastrecht noch nicht erhielt, musste sie sich eine kostenpflichtige Demonstrationsbewilligung bei der Polizei einholen und eine Stunde vor dem offiziellen Umzug, praktisch ohne ZuschauerInnen, laufen.

Heidi: «Warum kämpft die Fraumünstergesellschaft so heftig, was erhofft sie sich? Ich denke, sie wollten bis zum bitteren Ende kämpfen, bis 2014 und zeigen: «Kämpfen lohnt sich». Ich denke, es gibt wichtigere Anliegen, für die die Frauen kämpfen sollten.»

L.: «Als Gast bei der Gesellschaft zur Constaffel finde ich das ok.»

Monika: «Nach meinem Empfinden hat es den Anschein, dass die Gesellschaft zu Fraumünster nur geduldet ist, nicht aber richtig dazugehört. Ich hoffe, dass in zwei Jahren die Frauenzunft als vollwertiges Mitglied dazugehört. Auch würde es mich interessieren, ob die Zünfter jeweils auch eine kostenpflichtige Demonstrationsbewilligung bei der Polizei einholen müssen.»

Désirée: «Ich finde das absolut lächerlich. Wie kann es verboten sein, dass ein weibliches Pendant zu Männerzünften verboten ist und eine kostenpflichtige Demonstrationsbewilligung eingeholt werden muss? Wie krass können sich Männer in ihrer Männlichkeit bedroht fühlen? Und jetzt ist es erlaubt, als Frauenzunft als Gast dabei zu sein, wie nett. Ich kann mir vorstellen, dass viele Männerzünfte immer noch ein Problem damit haben und wenn nicht, dann soll die Frau wenigstens dankbar sein, dass man als Gast jetzt mitlaufen «darf». […] Explodiert der Bögg weniger schnell oder wollen sie halt lieber «unter sich» bleiben, damit ihre geliebte Männerdynamik nicht zerstört wird und man die Stammtischparolen ohne Probleme glücklich mitgrölen kann? Ich tippe auf Letzteres.»

Heute hört man oft das Argument, man wolle die alten Traditionen beibehalten und aus diesem Grund keine Frauen am Umzug mitlaufen lassen. Bis in die 1950er Jahre allerdings, als es teilweise noch thematische Umzüge am Sächsilüüte gab, durften auch Frauen, sogar nicht «zünftige», am Umzug teilnehmen. Vom Zentralkomitee der Zünfte Zürichs (ZZZ) wurde die Frauenteilnahme 1951 mit der Begründung untersagt, man wolle den Umzug nicht ins Unermessliche und auch nicht in einen Trachtenumzug ausarten lassen. Fühlst du dich nach der Lektüre dieser Informationen als Frau für dumm verkauft?

Heidi: «Ja, absolut.»

Monika: «Ja, sicher.»

Vicky: «Ehmmm jaaaa!!! Das geht ja mal gar nicht. Also einerseits verstehe ich, dass man die Tradition beibehalten möchte. Da hätten die meine volle Unterstützung, aber wenn, dann ehrlich und nicht die Information das die Frauen bis 1950 mitlaufen durften «verheimlichen». Vor allem die Argumentation, man wolle den Umzug nicht ins Unermessliche und auch nicht in einem Trachtenumzug ausarten lassen, ist lächerlich. Was ich aber auch nicht verstehe ist: Wieso können die Kinder mitlaufen, bzw. wieso es einen Kinderumzug gibt. Da dürfen die Mädchen ja auch mitlaufen. Und wenn man als Kind immer dabei war und man dann in ein Alter kommt und es heisst, man darf nicht mehr mitlaufen, ist das schon krass. Versuche einem kleinen Mädchen, das mega gerne mitläuft, zu erklären, dass sie, wenn sie gross ist, nicht mehr mitlaufen darf.»

Désirée: «Ja. Für mich sind das Ausreden, mit welchen man nur nicht klar sagen will: Wir wollen keine Frauen dabeihaben. Für mich gibt es keinen validen Grund, wieso das Sächsilüüte eine reine Männersache bleiben soll. Tradition ist dabei kein valides Argument, denn auch Frauen können sich traditionell anziehen und mitlaufen. Keinen Trachtenumzug – was ist es dann jetzt? Die Zünfter verkleiden sich ja auch.»

Wenn im nächsten Jahr die Regelungen geändert und es Zürcher Frauenzünfte geben würde, die alle Privilegien der Männerzünfte geniessen, würdest du einer beitreten? Warum/warum nicht?

Heidi: «Wenn ich noch jung wäre, nein, der Anlass ist mir zu wenig nahe. Da versammelt sich eher die Oberschicht. Vielleicht erhoffen sich einige wichtige berufliche Verbindungen.»

Vicky: «Nein, ich sehe mich nicht darin. Auch, weil ich nicht gross dabei war und ich auch nicht so «Bünzli–mässig» erzogen worden bin. Bis jetzt hat es mich auch nicht gross interessiert. Vielleicht, wenn ich als Kind mehr dabei gewesen wäre, noch eher.»

L.: «Nein – das Sächsilüüte ist eine Tradition, die so bleiben sollte. Ich geniesse mein Privileg als Musikerin trotzdem dabei zu sein.»

Wie müsste das Zürcher Sächsilüüte sein, damit du dich als Zürcherin damit identifizieren kannst?

Monika: «Das Zürcher Sächsilüüte sollte gleichberechtigt sein und der Beitritt in eine Zunft für jedermann/frau unabhängig vom finanziellen Hintergrund möglich sein.»

Heidi: «Vielleicht etwas weniger Prominenz am Umzug.»

Désirée: «Ich sehe ehrlich gesagt kein Szenario, in welchem ich mich mit dem Sächsilüüte identifiziere. Vielleicht, wenn es einfach ein normales Strassenfest ist, bei welchem die Geschichte Zürichs gefeiert wird, unabhängig von Zünften, Geschlechtern und Reichtum.»

Soll man den Männern «ihr» Sächsilüüte einfach lassen?

Heidi: «Ja.»

Monika: «Nein, ich denke es ist an der Zeit, die Frauen am Sächsilüüte nicht nur zu dulden, sondern als vollwertige Mitglieder aufzunehmen.»

Vicky: «Also, gross stören tut es mich ja nicht. Aber eigentlich sind wir in einer Zeit, wo das nicht mehr der Fall sein sollte, dass man die Frauen auf Frauen reduziert, so wie es früher war. Das Sächsilüüte sollte doch ein Event sein, so dass jeder Spass hat daran und sich damit identifizieren kann, somit fände ich es am Besten, wenn alle mitlaufen dürfen, die wollen.»

Désirée: «Nein. Gleichberechtigung für Frauen muss in allen Bereichen gegeben sein, da gehört auch das Sächsilüüte dazu.»

L.: «Ja – Frauen sollten selber kreativ werden…»

Aus der Lektüre ihres Buches weiss ich, wie mühsam es für Frau Righetti war, Antworten auf ihre Interviewfragen zu bekommen. Teilweise blieben sie unverhofft unbeantwortet, wurden abgewiesen, trafen verspätet ein. Frau Righetti selbst dagegen enttäuscht nicht. Ihre Antwort auf meine Frage ist sehr ausführlich. Ich möchte von ihr wissen, was für «kreativere Lösungen», von denen auch bei meinen Interviewpartnerinnen die Rede war, sie sich für das «Volksfest» gewünscht hätte. Sollen die Frauen gleichberechtigt mitlaufen dürfen oder brauchen sie etwa ein «eigenes» Fest?

Ruth Righetti: «Der Sechseläutenumzug ist nach wie vor ein öffentlicher Grossanlass des männlichen Zürcher Bürgertums mit diskriminierendem Charakter. Allerdings ist der Anlass dieses Jahr dem Corona Virus zum Opfer gefallen.

Der Ausschluss von Frauen im öffentlichen Raum widerspricht jeder gesetzlich verankerten Gleichstellung der Geschlechter. Einen kleinen Lichtblick gibt es trotzdem: In den letzten Jahren ist an den Sechseläutenumzügen eine stetige Zunahme von aktiv teilnehmenden Frauen zu beobachten. So hat sich die Anzahl der Ehrendamen, der Musikerinnen vergrössert und vor allem gibt es eine wachsende Zahl von meist in prachtvollen Kostümen als Männer verkleideten Frauen hoch zu Ross. […] Das Zürcher Frühlingsfest demonstriert die exklusive Macht der Zünfter, neben der Diskrimination gegenüber Frauen sind auch sämtliche Einwohner ohne Zunfthintergrund von der Teilnahme am Umzug ausgeschlossen.[...] Eine aktive Teilnahme von Frauen am Umzug wäre in der heutigen Zeit längst angemessen.»

Bild 28: Milva, Stutz: Titelblatt Illustration. In: Righetti, Ruth: «Die andere Sicht auf das Züricher Sechseläuten. Männer, Frauen, Macht, Geschichte». Zürich 2007.

Bild 28: Milva, Stutz: Titelblatt Illustration. In: Righetti, Ruth: «Die andere Sicht auf das Züricher Sechseläuten. Männer, Frauen, Macht, Geschichte». Zürich 2007.

Foto: Allgemeine Stiftung RgZ. Zürich 2015.

Foto: Allgemeine Stiftung RgZ. Zürich 2015.

Ruth Righetti: «Ich könnte mir gut vorstellen, dass Frauen vereint als eigene Zünfte alte Frauenhandwerke zeigen könnten, beispielsweise als Leinenweberinnen oder Bäckerinnen, die im Mittelalter durchaus ihren Platz in der Gesellschaft hatten. Eine langsame, kontinuierliche Wandlung hin zu einer gemischten, gleichwertigen Geschlechterbeteiligung am Umzug ist wahrscheinlich. Nicht zuletzt, da der Druck von Frauen zunimmt. Bewegungen wie der Frauen*streik 2019 und #MeToo bringen frischen Wind, wobei diese Ansätze im Bürgertum unter Umständen weniger ausgeprägt sind.

SRF 3: Was wir Frauen nie mehr hören wollen. 13.06.2019.

In den Anfängen des Brauchs im 19. Jahrhundert waren die Frauen übrigens mehr einbezogen, und der Umzug war nicht immer so militärisch geprägt wie heute. Auch das scheinbar unumstösslich festgefahrene Blumenritual, mit dem die Frauen ihre Männer bejubeln, existierte nicht vor 1950. Zu den Neuerungen des Frühlingsbrauchs gehört seit geraumer Zeit die abendliche Party auf dem Sechseläutenplatz: Das kommune Volk nimmt nach dem Verbrennen des Bööggs die Überreste des Feuers in Beschlag und brät dort seine Würste. Das ist schon mal ein Anfang zu einer Entwicklung Richtung Volksfest für alle.

Nach etlichen Jahren mit eigenen von der Stadt bewilligten Umzügen laufen seit 2014 die Frauen der Gesellschaft zu Fraumünster (GzF) im Umzug als Gäste der Constaffel mit.

Dies bedeutet indessen keine wirkliche Integration der GzF, denn die Frauen erscheinen weder im offiziellen Programm, noch werden sie am Abend ins Zunfthaus eingeladen, und ihr Wappen mit dem Hirschkopf ist beim Böögg nicht zugelassen. Auf eine aktive Auseinandersetzung um die Aufnahme in das Zürcher Zentralkomitee verzichtet die GzF derzeit. Die Zünfter haben mit der Gastregelung, welche noch bis 2022 gilt, die jahrelangen Dissonanzen mit der GzF aus dem Weg geräumt.

Wichtigeres Ziel als am Umzug mitzulaufen scheint mir, dass die Fraumünsterfrauen präsent und sichtbar bleiben.
Ruth Righetti, 2020.

M. E. sollte die GzF am Umzug als selbständige Gruppe wie alle anderen Zünfte zugelassen sein, auch wenn ich sie in meiner Publikation «Die andere Sicht auf das Zürcher Sechseläuten. Männer, Frauen, Macht, Geschichte» kritisch hinterfragt und gewisse Widersprüchlichkeiten aufgezeigt habe. Persönlich gefallen mir ihre Aktivitäten ausserhalb der Teilnahme am Umzug, vor allem die Ehrungen von historischen weiblichen Persönlichkeiten, die sie jedes Jahr zur Sechseläutenzeit durchführen. Es ist aus integrativer Sicht bedeutsam, dieser teils vergessenen Frauen posthum zu gedenken und für sie Ehrentafeln anzubringen. Wichtigeres Ziel als am Umzug mitzulaufen scheint mir, dass die Fraumünsterfrauen präsent und sichtbar bleiben. Im jetzigen Umzug, in der Position als geduldeter Gast, erhalten sie nur noch wenig Beachtung. Auch in den Medien werden sie in den letzten konfliktfreien Jahren kaum mehr erwähnt. Mit mahnenden Standaktionen ausserhalb des Umzugs könnten sie mit mehr Gewicht auf das Problem der Ungleichheit der Geschlechterrollen am Sechseläuten hinweisen.

Mittlerweile gehören der GzF 72 Mitglieder und 9 Oblatinnen an. Bleibt der Trend der letzten Jahre bestehen, wird sich die Besetzung des Umzugs wandeln, weg von der reinen Männerkultur, nicht mit grossem Tempo, aber stetig. Und vielleicht könnte ja der bittere Ernst und die Verbissenheit in der Auseinandersetzung um diese ja gar nicht so alten Traditionen etwas mehr Lockerheit und Humor weichen.

Ich ziehe ein Miteinander von Frauen und Männern vor.
Ruth Righetti, 2020.

Um auf Ihre Frage zurückzukommen, Frau Abplanalp: Ich ziehe ein Miteinander von Frauen und Männern vor. Das auch im Kunstbetrieb, wo ich tätig bin. Gerade z.B. in den Schweizer Museen sind Frauen ganz mies vertreten, ein Bruchteil der Ausstellungen sind Künstlerinnen gewidmet und in den Sammlungen renommierter Häuser sieht es nicht besser aus. Reine Frauenausstellungen sehe ich nicht als Lösung. Da lauert die Gefahr, dass Werke als Frauenkunst abgewertet werden. Ich befürworte die Quote, zumindest bis wir ausgeglichenere Zahlen haben.»

Bild 30: Milva, Stutz: Titelblatt Illustration. In: Righetti, Ruth: «Die andere Sicht auf das Züricher Sechseläuten. Männer, Frauen, Macht, Geschichte». Zürich 2007.

Bild 30: Milva, Stutz: Titelblatt Illustration. In: Righetti, Ruth: «Die andere Sicht auf das Züricher Sechseläuten. Männer, Frauen, Macht, Geschichte». Zürich 2007.

Im 13. Jahrhundert zählte die Stadt Zürich um die 5000 Einwohner und Einwohnerinnen. Einige hundert von ihnen gehörten dabei einer städtischen Elite an, die die Hebel für alle Lebensbereiche in ihren Händen wussten. Ganz vorne weg: Die Familie Manesse. Vor ihr gab es in diesen Zeiten kein Entkommen. Ihre (männlichen) Familienmitglieder waren unter anderem Chorherren, Schulmeister, Schatzmeister, Pröpste des Grossmünsters, Ratsmitglieder, Bürgermeister auf Lebenszeit – und Kunstfreunde. Die Bibliothek der Manesse muss dementsprechend vielfältig gewesen sein. Die von Rüdiger Manesse II. in Auftrag gegebene Liederhandschrift – die prachtvollste Lyrikhandschrift des Mittelalters – sollte dieser Sammlung, und damit natürlich auch ihren Besitzern, die Krone aufsetzen. Im Mittelalter wurde die Beschäftigung mit der hohen Kunst als Ausdruck einer ehrenhaften Gesinnung angesehen. Sie diente dem Streben nach êre. Die repräsentativen Zwecke wogen dabei mit dem kulturellen Interesse wahrscheinlich gleich auf.

Im Zürich des 21. Jahrhundert scheint dies nicht anders zu sein. Einer Zunft anzugehören, bedeutet, Teil einer exklusiven Gruppe zu sein, die die eigene Position im städtisch-elitären Züricher Kreis bezeugt und stärkt. Als Gäste geladen werden Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Politik und Wirtschaft, mit denen man sich ebenso schmückt wie mit den hoffentlich vielen Blumen, die einem von hoffentlich zahlreichen Frauen gereicht werden. Der weitaus grössere Teil der Bevölkerung schaut zu und staunt. Eine Präsentation von Macht und Elitismus, verkauft als «Volksfest» und scheinbar legitimiert durch Tradition. Eine Tradition, deren Bestehen vor Gleichberechtigung und Inklusion bewahrt und verteidigt wird. Ihre Veränderung scheint Angst zu machen. Wagt man allerdings tatsächlich einen Blick zurück und betrachtet diesen Flickenteppich an Traditionen genauer, so scheint diese Angst wohl vielmehr dem Wunsch zu entspringen, die eigene Position in diesem Kreis zu wahren. Ohne sie wäre Mann womöglich «nur» noch ein ganz normaler Teil des Volkes. So wie die Zünfter und Zünfterinnen im 14. Jahrhundert es waren. Mann hätte dafür aber einen wesentlich grösseren Schatz gefunden: Die Gemeinschaft. - Und sollte ein Volksfest nicht auch darauf beruhen?

Quellen und Danksagung

Gerne möchte ich mich bei Frau Prof. Dr. Hildegard Keller für ihren Elan, ihre Kreativität und die wertvollen Inputs bedanken, die meine Arbeit sehr bereichert haben.

Auch Frau Ruth Righetti möchte ich für ihr Engagement und ihre enorme Hilfsbereitschaft meinen Dank aussprechen. Ohne sie wäre diese Story nicht das geworden, was sie heute ist.

Ein weiteres Dankeschön geht an die Zürcher Frauen, die sich bereit erklärt haben, meine Fragen zu beantworten sowie mein «Model», Dana, die sich für die «Schirm-Fotografien» zur Verfügung gestellt hat. Vielen Dank!

Auch meinen Tandem-Partnern Claudio und Fabrice möchte ich danke sagen für den regen, humorvollen Austausch.

Zukünftigen Forschenden empfehle ich die «Graphische Sammlung und Fotoarchiv» der Zentralbibliothek Zürich.


Dieser Beitrag entstand im Seminar Codex Manesse (Prof. Dr. Hildegard Keller, Frühlingssemester 2020) an der Universität Zürich.


Bildquellen

Bild 1: Zh, Roland: Sechseläuten in Zürich (Switzerland). So-called «Böögg» burning on April 11. Zürich 2011. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:B%C3%B6%C3%B6gg_-_Sechsel%C3%A4uten_2011-04-11_18-10-22.jpg#/media/File:B%C3%B6%C3%B6gg_-_Sechsel%C3%A4uten_2011-04-11_18-10-44_02.jpg Datum des letzten Zugriffs: 5.07.2020.

Bild 2/3/4: F. Abplanalp. Zürich 1994.

Bild 5: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Bild 6: [Zürich]. [Schweiz?] : [Verlag nicht ermittelbar], [zwischen 1500 und 1600?]. Zentralbibliothek Zürich, Zürich 2a, vom See, 17. Jh I, 1, https://doi.org/10.3931/e-rara-53386 / Public Domain Mark.

Bild 7:Rüdgerus Manasses, Eques. [Schweiz], 1696. Zentralbibliothek Zürich, Manesse, Rüdiger I, 2, https://doi.org/10.3931/e-rara-39076 / Public Domain Mark.

Bild 8: Manesse, Rüediger: Grosse Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse). Zürich 1320, S. 370v/371r. URL: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/touch/cpg848/#page/745 Datum des letzten Zugriffs: 18.06.2020.

Bild 9:Lochmann, Johann: Die erste freye Regiments-Verfassung der Stadt Zürich, 1336. Zürich : ab der bürger Bibliothec, 1732. Zentralbibliothek Zürich, AZZ 17 : 91, https://doi.org/10.3931/e-rara-65305 / Public Domain Mark.

Bild 10: Rodolphus Bruno, Eques ... [Schweiz], 1696. Zentralbibliothek Zürich, Brun, Rudolf I, 2, https://doi.org/10.3931/e-rara-40742 / Public Domain Mark.

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Bild 12:Oeri: [Bereitstellung eines Bataillons zum Abmarsch im Talacker in Zürich, 1798]. [Zürich] : [von der Feuerwerker Gesellschaft in Zürich], [1859]. Zentralbibliothek Zürich, Zürich L1, Talacker I, 6, https://doi.org/10.3931/e-rara-70536 / Public Domain Mark.

Bild 13:[Das Gefecht bei Neueneck oder die schweizerische Staatsumwälzung von 1798]. [Zürich], [1837]. Zentralbibliothek Zürich, Geschichte 1798 Neuenegg I, 1, https://doi.org/10.3931/e-rara-37098 / Public Domain Mark.

Bild 14: Röttinger, Georg: Die Zünfte der Stadt Zürich. [Zürich] : [Röttinger, Jakob Georg], 1. XII. 04. Zentralbibliothek Zürich, Roe 2.4.8 Blatt 13, https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-46478 / Public Domain Mark.

Bild 15:Ein Züricher Iungfraw : Virgo Tiguriensis. [S.l.] : [s.n.], [1649]. Zentralbibliothek Zürich, Trachten, Zürich I, 51, https://doi.org/10.3931/e-rara-36429 / Public Domain Mark.

Bild 16:Ein Hochzeiterin zu Zurich : Virgo Nuptialis Tiguriensis. [S.l.] : [s.n.], [1649]. Zentralbibliothek Zürich, Trachten, Zürich I, 51, https://doi.org/10.3931/e-rara-36430 / Public Domain Mark.

Bild 17: Freudweiler, Heinrich: Becheltagslied. Zürich : [David Bürkli], [1784]. Zentralbibliothek Zürich, Zürich H1 Fraumünster-Inneres I,16, https://doi.org/10.3931/e-rara-58350 / Public Domain Mark.

Bild 18:Frau Münster. [Zürich] : [bey Heidegger und Compagnie?], [1711]. Zentralbibliothek Zürich, Zürich H1 Fraumünster I, 12, https://doi.org/10.3931/e-rara-57624 / Public Domain Mark.

Bild 19:
Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Bild 20:[Sechseläutenlied] : [National-Kinderlieder für die Zürcherische Jugend. IV. Stück]. Johann Rudolf Schellenberg, 1740-1806. [Zürich] : [gedruckt bey David Bürkli] [1787].

Bild 21:[Sechseläuten]. [Leipzig], [1867]. Zentralbibliothek Zürich, Feste Sechseläuten [18..] I, 1,https://doi.org/10.3931/e-rara-38047 / Public Domain Mark.

Bild 22: Die Schweizer wie sie sind : aufgeführt von den Zünften zur Meise Weggen & Waag in Zürich am Sechseläutenfest 1851. [Zürich?] : [Verlag nicht ermittelbar], 1851. Zentralbibliothek Zürich, Varia Sechseläuten III, 2, https://doi.org/10.3931/e-rara-47511 / Public Domain Mark.

Bild 23: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Unbekannt / Ans_05401-22-001 / Public Domain Mark.

Bild 24/25: Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Bild 26:Boscovits, Johann Friedrich: [Einzelblatt, vermutlich aus der „offiziellen“ Sechseläuten-Ausgabe]. [Zürich?] : [Schnellpressendruck C. Knüsli?], [1873?]. Zentralbibliothek Zürich, GRA 3.62, https://doi.org/10.3931/e-rara-70769 / Public Domain Mark.

Bild 27:Manesse, Rüediger: Grosse Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse). Zürich 1320, S. 51v/52r. URL: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/touch/cpg848/#page/107Datum des letzten Zugriffs: 18.06.2020.

Bild 28/30:Milva, Stutz: Titelblatt Illustration. In: Righetti, Ruth: «Die andere Sicht auf das Züricher Sechseläuten. Männer, Frauen, Macht, Geschichte». Zürich 2007.

Bild 29: Allgemeine Stiftung RgZ. Zürich 2015.

Bild 31/32:
Annika Abplanalp. Zürich 2020.

Textquellen

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AutorIn unbekannt: Täglich frische Brote. In: Zunft zum Weggen (online) URL: http://www.weggenzunft.ch/de/zunfthandwerk Datum des letzten Zugriffs: 20.05.2020.Bihrer, Rudolf/Poltéra, Reto (Hg.): Zürichs Zünfte einst und jetzt. Zürich 1990.

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Brühlmeier, Markus/Frei, Beat: Das Zürcher Zunftswesen. Zürich 2005 (Bd. 1).

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Huber, Tina: Frauen dürfen an Sechseläuten mitmarschieren. In: Tagesanzeiger [6.11.2014]. URL: https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/frauen-duerfen-an-sechselaeuten-mitmarschieren/story/18158123 Datum des letzten Zugriffs: 22.06.2020.

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