«brauch kein eisen,
grabs mit goldt»

Die Heilkraft der Pflanzen

Menschen segnen Kräuter.

Ich kann es bezeugen. Ich habe es in einer Messe selbst erlebt und jedes Mal, wenn das Gespräch auf die katholische Kirche gelenkt wird, erzähle ich davon. Denn als Laie hat mich das hellhörig gemacht. So hellhörig, dass ich diese Story den Kräutern widmen möchte und den Heilkräften, die in ihnen schlummern.

Es war erst mein zweiter Besuch in einer katholischen Messe. Die Liturgie war an einem Hochsommertag. Während draussen die Sonne wärmstens das Baden empfahl, fröstelte es mich im Gotteshaus. Meine Gedanken übten das Brustschwimmen, als der Priester gegen Ende das kommende Programm ankündigte. Am nächsten Sonntag sei Mariä Himmelfahrt, da stehe die Segnung der Kräuter an. Ich staunte nicht schlecht.

Segnung der Kräuter? Wie segnet man Kräuter? Welche Kräuter werden gesegnet? Und wozu?

«Herr, unser Gott, du hast Maria über alle Geschöpfe erhoben und sie in den Himmel aufgenommen»,

beginnt der vorgeschlagene Wortlaut zur Segnung der Kräuter im Benediktionale der katholischen Kirche.

«An ihrem Fest danken wir dir für alle Wunder deiner Schöpfung. Durch die Heilkräuter und Blumen schenkst du uns Gesundheit und Freude.

Segne † diese Kräuter und Blumen. Sie erinnern uns an deine Herrlichkeit und an den Reichtum deines Lebens. Schenke uns auf die Fürsprache Mariens dein Heil. Laß uns zur ewigen Gemeinschaft mit dir gelangen und dereinst einstimmen in das Lob der ganzen Schöpfung, die dich preist durch deinen Sohn Jesus Christus in alle Ewigkeit.»
Benediktionale 1978, S. 63

An Mariä Himmelfahrt, am 15. August, findet in der katholischen Kirche traditionellerweise die Kräuterweihe statt.

Pflanzen und Kräuter werden dabei zu einem Büschel zusammengebunden und gesegnet. Alant, Kamille oder Seifenkraut; 7, 12, oder 77 – Anzahl und Auswahl der Kräuter kann von Region zu Region ganz unterschiedlich sein.

In seiner Beschreibung dieser Tradition hält Bruno Kremer aber fest: Oftmals sind es «schon in der mittelalterlichen Klostermedizin hoffnungsfroh und überzeugt eingesetzte Heilpflanzen, die man früher auch in der ländlichen Selbstmedikation verwendete» (Kremer 2017, S. 140).

Die erste Spuren der Weihe findet man im 10. Jahrhundert n. Chr.

Abb. 1: Segnung Mariens

Abb. 1: Segnung Mariens

Beschwörung oder Segen?

Nine Herbs Charm

Aus dem 9. Jahrhundert stammt der altenglische Nine Herbs Charm.

Das Ritual segnet neun Kräuter, die sich nicht mehr eindeutig bestimmen lassen. Auch hier ist es der christliche Schöpfergott, der seine Pflanzen verzaubert, aber diesmal hilft ihm ein Assistent. Oder ist es doch ein Konkurrent?

«[…] Eine Schlange kam gekrochen, sie zerriss einen Menschen:
Da nahm Wodan 9 Wunderzweige,
Erschlug da die Schlange, dass sie in 9 Stücke zerfloh.
Da vollbrachte der Apfel und sein Gift,
Dass sie nie mehr zu einem Hause kommen wollte.
Kerbel und Fenchel, zwei gar mächtige,
die Kräuter erschuf der Herr,
der heilige im Himmel, als er (am Kreuze) hing:
er setzte und sandte sie in die 7 Welten
den Armen und den Reichen allen zur Hilfe.»
Nine Herbs Charm (Marzell 1964, S. 74-75)

Jesus und Wodan – ich bin nicht der Einzige, der sich darüber wundert: Ein «merkwürdiges Gemisch» nennt Heinrich Marzell in seinem Buch Zauberpflanzen – Hexenpflanzen den Spruch (vgl. ebd. S. 73).  Christlichen Elementen treten heidnisch-germanische gegenüber.

Ist dies nun ein Segen oder eine Beschwörungsformel?

Abb. 2: Odin | Abb. 3: Majestas Domini

Abb. 2: Odin | Abb. 3: Majestas Domini

Fâmurgân

Hartmann von Aue hat in seinem Roman Erec ein ganz ähnliches Problem wie ich mit meinem Nine Herbs Charm.

Der Ritter Erec ist schwer verwundet, aber nur ein wunderliches Pflaster verspricht Heilung.

âventiure vür daz ôre. Hörspiel nach Hartmanns von Aue «Erec». Hg. von Hildegard Keller. 2005, ab 5'33''

Das Pflaster stellte Fâmurgân her, die Fee Morgana, die grosse Zauberin aus den Artus-Geschichten.

Von der wunderwirkende gotinne, die über zouberlist und Kräuterwissen verfügt, ist der Erzähler mächtig beeindruckt. Als einer der ersten deutschsprachigen Erzähler im Mittelalter muss er trotzdem warnen:

«si lebete vaste wider gote» – «der tiuvel was ir geselle»
Erec, V. 5190 u. V. 5205

Abb. 4: Morgan le Fay

Abb. 4: Morgan le Fay

Allen Vorbehalten zum Trotz sieht der Erzähler am Ende ein: Es wäre unklug, ein solch meisterhaft gewirktes Pflaster nicht anzuwenden. Schliesslich darf Held der Geschichte nicht einfach so sterben .

Das Verhältnis zwischen Heilkunde, Magie und christlichem Glauben ist bei Hartmann von Aue voller Spannung. Darf das Pflaster verwendet werden oder nicht? Was spricht dagegen und was dafür? Handelt Erec richtig oder falsch, wenn er es anwendet?

Kräuterkunde im Kloster

Hildegard von Bingen

Hildegard von Bingen ist ein Phänomen. Der Folk-Sänger Devendra Banhart hat ihr einen Song gewidmet, ihre Produkte füllen Webshops und auch die Forschung ist ungebrochen fasziniert von der umtriebigen Äbtissin aus dem Mittelalter.

Ihr Werk reicht von göttlichen Visionen über Liedkompositionen bis hin zu naturwissenschaftlichen Werken. Hier soll kurz die Rede sein von der Physica, einer naturheilkundlichen Schrift Hildegards von Bingen.

In creatione hominis de terra – mit der Erschaffung des Menschen aus Erde beginnt das erste Buch der Physica.

Ganze 217 Pflanzen sind darin aufgelistet, vom Weizen bis zur Aloe: Manche müssen gekocht werden, weil sie sonst schädlich sind. Ihr Saft gleiche dem Blut. Andere sind luftig und leicht verdaulich, wie die Haare des Menschen, «weil diese auch leicht und luftig sind.»

«Jede Pflanze ist aber warm oder kalt und wächst entsprechend, weil die Wärme der Pflanzen die Seele bedeutet und die Kälte den Körper […]»
Physica, S. 21

Die Physica reiht sich in die enzyklopädische Tradition ein, die bis in die Antike zu Plinius dem Älteren zurückreicht.

Abb. 5: Plinius der Ältere schreibt sein Wissen über die Welt nieder

Abb. 5: Plinius der Ältere schreibt sein Wissen über die Welt nieder

Hildegards Physica ist aber mehr als bloss eine enzyklopädische Schrift:

«Hildegard [verknüpfte] auch innerhalb dieser Schriften das naturkundlich-rational fundierte Weltbild mit einer religiösen Schau zu einer kühnen Synthese.»
Müller 1982, S. 10

Im Gegensatz zu Hartmann von Aue ergänzen sich bei Hildegard von Bingen Kräuterwissen und christlicher Glauben zu einem Ganzen.

Abb. 6: Der Kosmosmensch

Abb. 6: Der Kosmosmensch

Viele der Pflanzen, die in der Physica Hildegards von Bingen genannt werden, haben im 12. Jahrhundert bereits einen festen Platz im Kloster-Alltag.

St. Galler Klosterplan

Von der ärztlichen Praxis in Klöstern zeugt der St. Galler Klosterplan (Abb. 7).

Ein Krankenhaus ist darin aufgezeichnet, ein Haus für den Aderlass sowie ein Ärztehaus mit einer zusätzlichen Kammer zur Aufbewahrung von Arzneimittel. Und ein Kräutergarten.

Sechzehn rechtwinklig angelegte Gartenbeete boten Pflanzen wie der Lilie, dem Salbei, Rosmarin und Pfefferminz oder Bohnen Platz.

Capitulare de villis

Die Landgüterverordnung von Karl dem Grossen aus dem Jahr 812 verstärkt den Eindruck, wie wichtig das Kräuterwissen im Mittelalter war. 73 Pflanzenarten empfiehlt der Kaiser zum Anbau im fränkischen Reich, unter ihnen zahlreiche Heilpflanzen.

Abb. 8: Pflanzenliste im Capitulare de villis

Abb. 8: Pflanzenliste im Capitulare de villis

Die Fülle der im Mittelalter bekannten und genutzten Pflanzen ist eindrücklich. Aber ist dieses Wissen heute noch relevant?

Klöster im Appenzell

Hier lohnt sich ein Blick über die Kantonsgrenze hinaus: ins Appenzellerland. Warum dieser Kanton für das Thema von Kräuterwissen und Heilkunde so interessant ist, davon wird davon später noch mehr die Rede sein. Vorerst sei so viel verraten:

Die Vielzahl gut erhaltener Kirchen, Kapellen und Bildstöcken sowie die fünf Klöster Appenzells haben dazu geführt, dass im Appenzell von einer «sehr lebendigen und wandlungsfähigen religiösen Volkskultur» die Rede sein kann.
Inauen 1995, S. 69

Als Hausmittelchen hat sich das traditionelle Kräuterwissen der Kloster in der einen oder anderen Form bis heute gehalten. So wird in einer Befragung im ausserrhodischen Mittelland 1994 als Mittel gegen die Gicht etwa geraten:

«Bierkonsum einschränken. ‹Tisana Salutis› im Kloster Jakobsbad kaufen und über längere Zeit einnehmen.»
Inauen 1995, S. 69

Abb. 9: Klosterladen, Kloster Leiden Christi

Abb. 9: Klosterladen, Kloster Leiden Christi

Hexenkräuter

Kim de l'Horizon

Liebestrank: Kims Hexenapotheke (Tages-Anzeiger)

Liebestrank: Kims Hexenapotheke (Tages-Anzeiger)

Allerspätestens mit Kim de l’Horizon lässt sich rufen: Löst die Hexerei von ihrer frühneuzeitlichen Stigmatisierung! Kim de l’Horizon hat mit dem Romandebüt Blutbuch für Furore gesorgt, den Deutschen und den Schweizer Buchpreis gewonnen. Im Tagesanzeiger führt Kim seit Februar 23 die Kolumne Kims Hexenapotheke.

Von der «Arznei des Frohlockens» spricht Kim, von einem Liebestrank. Konkrete pflanzliche Ingredienzen nennt Kim aber keine. Sind es bloss sprachliche Reminiszenzen an eine hexerische Tradition? Oder gibt es bestimmte Quellen und Überlieferungen, an die dabei angeschlossen werden kann?

Bei diesen Fragen zeigen sich schnell erste Schwierigkeiten.

bis 1:57:05

Gefährliches Geheimwissen

Kräuter- und Heilwissen abseits der klösterlichen Tradition ist oftmals Geheimwissen, mündlich überliefert.

Im Appenzell z.B. gibt es Gebetsheiler*innen, «dem Blick der Öffentlichkeit weitgehend entzogen». Es ist eine Geheimkunst. In die Praxis wird man «eingeweiht».

«Die Übergabe an die Informantin erfolgte konkret so, daß sie die Texte der Heilsprüche von ihrer Tante zur Aufzeichnung bekam. Anschließend vernichtete die Tante ihr Spruch-Heft.»
Inauen 1995, S. 50

Vorsicht im Umgang mit Heilsprüchen ist schon im Mittelalter bekannt, allerdings anders motiviert: Der Nine Herbs Charm reagierte auf bereits bestehende Formeln der Pflanzenbeschwörung:

«Die Verkünder des Christentums konnten und wollten die heidnische Segensprüche aus dem Volke nicht ausrotten, aber dadurch, daß sie christliche Gebete in den Wortlaut der Segen einflochten, gaben sie ihnen ein christliches Gepräge»
Marzell 1964, S. 70

Eisenkraut

Diese Zusammenhänge lassen sich am Eisenkraut aufzeigen. Bereits Plinius der Ältere schrieb über dessen Verwendung bei den «Galliern»:

Abb. 10: Plinius der Ältere

Abb. 10: Plinius der Ältere

«Die [gallischen] Magier aber verbreiten darüber Unsinn: wer sich damit einreibt, soll alles erlangen, was er will, sie würden das Fieber vertreiben, Freundschaft erwerben und jede Krankheit heilen. Man müsse sie beim Frühaufgang des Hundssterns sammeln, und zwar auf solche Weise, daß es weder Mond noch Sonne sehen kann, und man vorher der Erde Waben und Honig als Sühnopfer dargebracht hat; mit einem Eisen müsse um sie einen Kreis ziehen, sie mit der linken Hand ausgraben und in die Höhe halten.»
Naturalis Historiae, S. 81

Ein ganz ähnliches Ritual trifft man in einer Kloster-Handschrift aus dem 13. Jahrhundert an:

Abb. 11: Gelehrter Mönch (Hrabanus Maurus)

Abb. 11: Gelehrter Mönch (Hrabanus Maurus)

«Wer das Eisenkraut graben will, soll einen Kreis um dieses ziehen mit Gold und Silber. Man segne es mit einem Vater Unser und spreche dann: Ich gebiete dir, edle Pflanze verbena, im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes […] dass du keine deiner Vorzüge in der Erde zurücklässt und mir immer dienst mit deiner Kraft und den Vorteilen, mit denen dich Gott beschaffen und geziert hat, Amen.» […] Wasch sie dann mit Wein und weihe sie am Marienfest.»
Handschrift Tegernsee (Marzell 1964, S. 77; Übert. v. B.F.)

Einige Jahrhundert später mischt sich wieder ein Promi in die Diskussion ein, Martin Luther. Er wettert:

Abb. 12: Martin Luther

Abb. 12: Martin Luther

«Das Eisenkraut ist gar gebräuchlich zu solchem Aberglauben. Wenn sie das ausgraben, brauchen sie darzu ein Haufen Zeichen, danach lassen sie es weihen und rufen darüber an freventlich den Namen Gottes und der Heiligen.»
Luther 1740, S. 1717

Abb. 13: Steifes Eisenkraut

Abb. 13: Steifes Eisenkraut

Ob Luther sich über Leute beklagt wie den Schweizer Alchemisten Leonhard Thurneysser, Anhänger von Paracelsus? Der schrieb Mitte 16. Jh. noch:

«verbeen, agrimenia, modelger
charfreytags graben hilfft dir sehr,
daß dir die frawen werden holdt,
doch brauch kein eisen, grabs mit goldt»
Marzell 1964, S. 65

Dass Wissen um die Heilkraft und die korrekte Anwendung pendelt mal hin, mal her. Manchmal ist es christlich «entschärft» und manchmal verpönt. Gehalten hat es sich aber über all die Jahre hin.

Kräuter in der Wissenschaft

Der alte botanische Garten

Ich weiss, man sagt, der Besuch des alten botanischen Gartens lohne sich vor allem im Frühling, wenn alles zu blühen beginnt.

Es ist November, wolkenverhangen, windig, nass und kalt.

Ich setzte mich auf die verquollene Bank vor der Büste Heinrich Zollingers.

Es liegen mehr Blätter auf dem Boden, als auf den Bäumen noch hängen. Nur vereinzelt sickern Menschen den Wegen entlang, verschwinden so plötzlich, wie sie gekommen sind.

Die Wächter des Gartens sind vier hohe Brachialbauten, das Hochhaus zur Schanze, das zur Schanzenbrücke, das SIA- und das Sihlport Hochhaus.

Irgendwo habe ich gelesen, dass der Garten einst eine Befestigungsanlage war, das Bollwerk zur Katz.

Die Wege führen von unten zur mittleren Ebene, zum Pavillon – geschlossen, verlassen, einige Werkzeuge liegen noch rum.

Weiter oben, auf den Wegweisern, steht nur noch Gessner Garten geschrieben.

Oben grüssen mich die Wächter stumm.

Ich hätte auch den anderen Weg gehen können, durch das Bambus-Wäldchen der Liebenden und Fussball-Fans.

Nun stehe ich vor dem Info-Kasten zu Gessner und entdecke zwischen Innen- und Aussenwand einen Kölner Zuckerhut – keine Ahnung, wie der dort hineingekommen ist.

MEMORIAE CONRADI. GESSNERI
MED.DOCT.ET.PROF.PHYS
TURICENSIS
NATUS.EST.D, XXVI. MART.MDXVI
OBIIT. D. XII. DEC. MDLXV

Abb. 14a

Abb. 14a

Abb. 14b

Abb. 14b

Abb. 14c

Abb. 14c

Conrad Gessner

Theologe, Sprachwissenschaftler, Arzt, Botaniker und Zoologe – zu dem Universalgelehrten Gessner liesse sich viel erzählen.

Abb. 15: Gessner auf der 50 Franken Banknote

Abb. 15: Gessner auf der 50 Franken Banknote

Die Veröffentlichung des umfassenden Kräuterbuchs, an dem er lange Zeit gearbeitet hat, erlebte er nicht mehr. Gessner starb 1565 an der Pest. Sein Werk, die Historia Plantarum, fand erst zweihundert Jahre später ihren Weg an die Öffentlichkeit.

Die zahlreichen Abbildungen kennzeichnen Gessners Anspruch einer frühneuzeitlichen Botanik: vollständig und detailgetreu sollten sie sein.

Die Lilie in dieser Arbeit ist eine der berühmtesten Abbildungen aus Gessners Werk.

Jakob Ruf

Ein Zeitgenosse Gessners war Jakob Ruf. In der Stadt Zürich genoss er als langjähriger Stadtschnittarzt einen so guten Ruf, dass er zwischenzeitlich auch das Amt des Stadtarztes übernahm. Ohne medizinischen Doktortitel.

Abb. 16: Werkzeuge zur Geburtshilfe

Abb. 16: Werkzeuge zur Geburtshilfe

Mit ihm führt die Spur der pflanzlichen Heilkunde weiter zu einer im 16. Jahrundert bereits bestehenden Apothekentradition.

Gemeinsam mit Konrad Gessner erhielt Jakob Ruf den Auftrag, «die erste Zürcher Apothekerordnung aufzustellen».
Müller 2008, S. 273

Im Zentrum der Apothekentradition stand und steht immer noch die Herstellung von Arzneimitteln.

In Rufs Schriften finden sich zahlreiche Rezepte mit ganz unterschiedlichen Inhaltsstoffen. Insgesamt 625 verschiedene Substanzen fasst Clemens Müller aus Rufs Schriften zusammen. Sechzig Prozent davon machen die pflanzlichen Substanzen aus, die vegetalia.

Abb. 16: Rezept aus Jakob Rufs Hebammenbuch

Abb. 16: Rezept aus Jakob Rufs Hebammenbuch

Wer im 16. Jahrhundert pharmakognostisches Wissen weitergab, passte die Rezepte an, veränderte sie, machte sie sich zu eigen.

Nicht jede*r Patient*in wünscht die gleiche Behandlung. Nicht jede Pflanze ist in jeder Region zu finden. Und nicht bei allen Substanzen ist es klar, worum es sich handelt.

Es mussten Mittel gefunden werden, um «das chaotische Ausufern der Drogennamen zu kanalisieren».
Schmitz 1998, S. 393

Carl von Linné

Dort setzt die Arbeit von Carl von Linné an: bei der Klassifizierung von Pflanzen.

Abb. 18: Das Pflanzenreich bei Carl von Linné

Abb. 18: Das Pflanzenreich bei Carl von Linné

Wie ginge man vor, wenn es 7300 verschiedene Pflanzenarten zu ordnen und zu benennen gälte? Nach warm und kalt wie bei Hildegard? Nach den Ähnlichkeiten zu anderen Pflanzen, wie es Gessner plante? Oder doch gerade so nach dem Aussehen?

7300 Pflanzen – welch eine verrückte Arbeit!

Und doch hat Linné 1753 ein binäres Benennungssystem geschaffen, das bis heute gültig ist. Jede Pflanze lässt sich dem Namen nach klar und unkompliziert zuordnen.

So heisst der Fransenenzian nicht mehr Gentiana angustifolia autumnalis minor floribus ad latera pilosis sondern schlicht Gentiana ciliata (Mägdefrau 2013, S. 69).

Abb. 19: Verschiedene Enziane

Abb. 19: Verschiedene Enziane

Heilung ohne Kraut?

Von der Pflanze zum Wirkstoff

Die moderne Medizin geht noch einen Schritt weiter:

Dem Apotheker Friedrich Sertürner gelang es 1805 aus dem Opium, den Wirkstoff Morphin zu isolieren, von ihm benannt nach dem römischen Gott des Schlafes.

Ein «Dammbruch» für die Erforschung pflanzlicher Inhaltsstoffe.
Stille 2004, S. 188

Abb. 20a: Mohn | Abb. 20b: Strukturformel von Morphin

Abb. 20a: Mohn | Abb. 20b: Strukturformel von Morphin

Die Bühne war frei für die Pharmazie und die pharmazeutische Industrie, wie wir sie heute kennen.

Wirkstoffe wurden nicht mehr nur aus Pflanzen gewonnen, sondern in ihrer chemischen Struktur nachvollzogen, synthetisch hergestellt und auch verändert.
vgl. Friedrich/Müller-Jahncke 2005, S. 474

So gelangt man beispielsweise von der Weidenrinde bis hin zum heutigen Aspirin.

Making Aspirin: NCSSM

Naturheilkunde als Verkaufsargument

Der chemischen, modernen Medizin, die sich ab der frühen Neuzeit entwickelt hat, stellt man gerne eine natürliche Heilkunde gegenüber, die sich auf naturnahes und traditionelles Wissen beruft.

 «Das Bedürfnis, der Natur wieder näher zu kommen, ist weit verbreitet. Naturprodukte sind deshalb ‹in› […]. Produkte mit bekannten oder wohlklingenden Heilpflanzennamen und Blumen auf den Etiketten verkaufen sich leichter.»
Widmer 1995, S. 94

Traditionelle Naturprodukte als Verkaufsschlager. Das ist bei Arzneimitteln ein besonders heikler Punkt.

Wie die Herstellung, der Vertrieb und Verkauf steht deshalb auch das Bewerben von Arzneimitteln unter strenger Kontrolle.

Diese obliegt Swissmedic, dem Schweizerischen Heilmittelinstitut.

Abb. 21: Arzneimittelprüfung, Symbolbild

Abb. 21: Arzneimittelprüfung, Symbolbild

Der Fall Echinaforce

Während der Corona-Pandemie hat der Fall Echinaforce grosse Wellen geschlagen.

Michel 2020 | Swissmedic 2020 | Abb. 22: Werbung Echinaforce

Michel 2020 | Swissmedic 2020 | Abb. 22: Werbung Echinaforce

Der Blick-Artikel löste einen Run auf das Arzneimittel der thurgauischen A. Vogel AG aus. Swissmedic musste reagieren und ging juristisch gegen die Werbung der A. Vogel AG vor.

Aussergerichtlich konnte man sich schliesslich einigen:

«Bei A. Vogel beanstandeten die Kontrolleure die Werbeaussage «Eine Antwort der Natur», da sie sich auf das Medikament bezieht, was die Vorschriften für Arzneimittelwerbung verletzt. A. Vogel ging vor Gericht und fand in einer Einigungsverhandlung folgende Lösung: Die Pharmafirma verkleinert den Slogan und schiebt ihn zum Firmenlogo. Somit bezieht er sich nicht mehr auf das Medikament. Diesen Kompromiss akzeptiert Swissmedic. A. Vogel muss nun alle Werbemittel neu gestalten.»
Luzerner Zeitung 2021

Ein Kanton, der alle verwundert

Nicht nur der rechtliche Aspekt des Gesundheitswesens treibt die Medien um, sondern auch der finanzielle.

2023 mit einem erneuten Aufschlag bei den Krankenkassen, ist die Frage nach der Finanzierung der medizinischen Versorgung wieder einmal aktuell.

Hier komme ich zum Schluss noch einmal zurück auf den Kanton Appenzell Innerrhoden.

Der Ostschweizer Halbkanton hat die tiefsten Krankenkassenkosten der Schweiz.

Im Tessin zahlt man durchschnittlich 424 im Appenzell Innerrhoden bloss 259 Franken pro Monat.

Prämienparadies Appenzell, ungesund teures Tessin (SRF)

Der Kanton betreibt kein eigenes Spital mehr, die medizinische Infrastruktur ist auf das nötigste entschlackt. Das ist ein Grund.

Ein anderer Grund ist die innerrhodischen Mentalität.

Das bekräftigt auch Roland Inauen. 1995 noch Co-Autor des Buches Kräuter und Kräfte. Heilen im Appenzellerland ist er mittlerweile Landammann der Innerrhoder Landsgemeinde. In einem Interview mit der NZZ sagt er:

«Wir sind eine Face-to-Face-Gesellschaft, in der man einander fragt: ‹Hast du dieses oder jenes Mitteli schon probiert?› Wenn jemand ein Problem mit der Achillessehne hat, wird ihm kein Spezialist empfohlen, sondern ein Kohlwickel.»
Weber et al. 2023

Die für das Appenzell so eigenwillige Mischung aus Gebetsheiler*innen, Kräuterwissen und dem nötigsten Grad an Schulmedizin scheint zu funktionieren.

Abb. 23: Standeskommission AI

Abb. 23: Standeskommission AI

Ein letzer Schluck

Ich sitze an meinem Schreibtisch und schlürfe die letzten Tropfen meines Verveine-Tees; Wohlriechendes Eisenkraut, Marke Klostergarten, Ziehzeit 5–6 Minuten.

In meiner Story habe ich vom Katholischen Segen und dem altenglischen Nine Herbs Charm geschrieben. Von Hildegard von Bingen und Kim de l’Horizon. Von der Praxis des Gebetsheilens und der Synthese von Wirkstoffen. Von der Stadt Zürich im 16. Jahrhundert und dem Kanton Appenzell Innerrhoden jetzt, im 21. Jahrhundert.

Der Tee ist beinahe schon kalt, einen letzten Schluck trinke ich noch. Hoffentlich werde ich nicht krank, jetzt, wo die Kälte unter die Kleider kriecht.

Gestossen bin ich auf Versuche, die unzähligen Pflanzen der Erde zu ordnen, ihre Kräfte mittels Sprüchen zu nutzen oder sie bis auf ihre kleinste molekulare Struktur zu sezieren. Mal war das Wissen enzyklopädisch niedergeschrieben, ein andermal geheimes Wissen, das nur an ausgewählte Personen weitergegeben wird.

Nun ist die Tasse leer.

Was ich wohl beim nächsten Mal erzählen werde, wenn das Gespräch auf die katholische Kirche gelenkt wird?

Dank

Vielen Dank Hildegard für die zahlreichen Hilfestellungen, die Fülle an Material und das Begleiten beim Prozess.
Danke Ronja für das Gegenlesen zu Beginn des Semesters. Viel Erfolg auf deinem Weg zur Rettungssanitäterin!
Danke Papa fürs Einsprechen der Hildegard-Sequenz.
Und danke an all die Kommiliton*innen vom Seminar!

Qullenverzeichnis

Abbildungen

_Titelblatt: Conrad Gessner, Lilie (1555-1565). Historia plantarum. FAU Erlangen-Nürnberg, Universitätsbibliothek, MS 2386, fol. 220v.
_Abb. 1: Martin Schongauer, Segnung Mariens (1470-1480). ETH Zürich, Graphische Sammlung. Signatur: D 7489.
_Abb. 2: Odin (1765-1766). Melsteðs-Edda. Reykjavík, Árni Magnússon Institute for Icelandic Studies, SÁM 66, fol. 77r.
_Abb. 3: Majestas Domini (1020). Hitda-Codex. TU Darmstadt, Universitäts- und Landesbibliothek, Hs. 1640, fol. 7r.
_Abb. 4: Morgan le Fay (1310). Suite de Merlin. London, The British Library, Add MS 38117, fol. 1v.
_Abb. 5: Plinius der Ältere (1457-1458). Historia naturalis. London, The British Library, MS Harley 2677, fol. 1r.
_Abb. 6: Der Kosmosmensch (13. Jh.). Liber divinorum operum. Lucca, Biblioteca Statale, Ms 1942, fol. 9r.
_Abb. 7: St. Galler Klosterplan (830). St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1092.
_Abb. 8: Pflanzenliste (795). Capitulare de villis. Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 254 Helmst., fol. 16r.
_Abb. 9: Der Klosterladen (2021). Kloster Leiden Christi.
_Abb. 10: Plinius der Ältere (13. Jh.). Historia naturalis. Florenz, Biblioteca Medicea Laurenziana, Plut. 82.1, fol. 2v.
_Abb. 11: Maurus Hrabanus (830-840). De laudibus sanctae crucis. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 652, fol. 3v.
_Abb. 12: Lucas Cranach der Ältere, Porträt des Martin Luther (1533). Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum. Signatur: Gm216.
_Abb. 13: Hattori Sessai, Steifes Eisenkraut (1870-1890). Botanische Studien. ETH Zürich, Graphische Sammlung. Signatur: Z 516.90.
_Abb. 14a: Bendicht Furrer, Alter botanischer Garten 1 (2023)
_Abb. 14b: Bendicht Furrer, Alter botanischer Garten 2 (2023)
_Abb. 14c: Bendicht Furrer, Alter botanischer Garten 3 (2023)
_Abb. 15: Ernst und Ursula Hiestand, 50 Franken Banknote (1978) Sechste Banknotenserie. Zürich, Orell Füssli (SNB).
_Abb. 16: Jakob Ruf, Spiegel und Uftruck (1569). Ein schön lustig Trostbüchle. Muri, Museum für medizinhistorische Bücher.
_Abb. 17: Jakob Ruf, Rezept (1588). Hebammen-Buch. London, The Wellcome Library, USTC 661835.
_Abb. 18: Carl von Linné, Regnum Vegetabile (1735). Systema naturae. Washington, Biodeversity Heritage Library, QK91.C39, S. 7-8.
_Abb. 19: Verschiedene Enziane (1886). Prof. Dr. Thomé's Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz in Wort und Bild. ETH-Zürich, ETH-Bibliothek, Rar. 3635.4, Abb. 538.
_Abb. 20a: Rudolf Meyer, Mohn (1848). Zürich, Zentralbibliothek, GKN 710.
_Abb. 20b: NEUROtiker, Strukturformel Morphin (2007). Wikimedia Commons.
_Abb. 21: ViewFinder nilsophon, Miniature people. Shutterstock.
_Abb. 22: Monatsaktion Echinaforce (2019). Susten Apotheke.
_Abb. 23: Standeskommission (2023). Appenzell Innerrhoden, Kantonale Verwaltung.

Videos, Audio und Musikstücke

_Bendicht Furrer, Physica. Hildegard von Bingen (2023). https://on.soundcloud.com/8htMQ, Datum des Zugriffs: 18.12.2023.
_âventiure vür daz ôre. Hörspiel frei nach Hartmanns von Aue «Erec». Geschrieben mit den Studierenden des Deutschen Seminars. Regie/Herausgeberin: Hildegard Keller. Zürich 2005. 74 Minuten. https://on.soundcloud.com/UWQ7X, Datum des Zugriffs: 18.12.2023.
_Devendra Bahnhart, Für Hildegard von Bingen (2013). https://youtu.be/gqGUM1TrJgk, Datum des Zugriffs: 18.12.2023.
_Kim de l'Horizon, Liebestrank (2023). https://www.tagesanzeiger.ch/ich-moechte-ein-sagen-haben-654772079843, Datum des Zugriffs: 18.12.2023.
_North Carolina School of Science and Mathematics, Synthesis of Aspirin Lab (2011). https://youtu.be/Y4NMpO1xI8U?si=un4KvMAImhBe1kCV, Datum des Zugriffs: 18.12.2023.
_Sharma Pharma, This is how a capsule is made in the Pharmaceutical Industry! (2022). https://youtube.com/shorts/aIRDNct83r8?si=_FioVSRn3W8OVaZG, Datum des Zugriffs: 18.12.2023.
_SRF, Prämienparadies Appenzell, ungesund teures Tessin (2022). https://www.srf.ch/play/tv/kassensturz/video/praemienparadies-appenzell-ungesund-teures-tessin?urn=urn:srf:video:6637d883-9805-4c39-b399-bb98055c6c6d, Datum des Zugriffs: 18.12.2023.
_Stick in the Wheel, Nine Herbs Charm (2020). https://youtu.be/sdhbeHqL8HY, Datum des Zugriffs: 18.12.2023.
_Zeit Online, Kim de l'Horizon, warum sind Hexen politisch? (2023). https://youtu.be/zxqHEDVVXKw?si=OaXnngjV48BPmwE0, Datum des Zugriffs: 18.12.2023.
_Wolf-Dieter Storl, Gibt es ein natürliches Schmerzmittel? (2019). https://youtu.be/LGb792_-yZg?si=zgNrMlE-D8IXhIgJ, Datum des Zugriffs: 18.12.2023.

Primärquellen

_Benediktionale. Hg. von den Liturgischen Instituten Salzburg, Trier, Zürich. Erarbeitet von der Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Liturgischen Kommissionen im Deutschen Sprachgebiet. Einsiedeln 1978.
_Hartmann von Aue: Erec. Hg. von Manfred Günter Scholz. Übers. von Susanne Held. 4. Auflage. Frankfurt a. M. 2018.
_Hildegard von Bingen: Physica. Hg. von der Abtei St. Hildegard. Übers. von Ortrun Riha. Beuron 2012.
_C. Plinius Secundus d. Ä.: Naturalis Historiae. Hg. und übers. von Roderich König und Gerhard Winkler. 2., erw. und bearb. Auflage. Düsseldorf/Zürich 1997.
_Martin Luther: Sämtliche Schriften. Dritter Theil. Hg. von Johann Georg Walch. Halle 1740.
_Hildegard E. Keller (Hg.): Jakob Ruf. Leben, Werk und Studien. Band 5. Zürich 2008, S. 268-340.
_Jakob Ruf. Trostbüchlein. Kritische Gesamtausgabe. Band 5. Herausgegeben von Hildegard Elisabeth Keller, Clemens Müller und Hubert Steinke. Zürich 2008.

Sekundärtexte

_Friedrich, Christoph/Müller-Jahncke, Wolf-Dieter: Geschichte der Pharmazie. Band 2. Eschborn 2005.
_Inauen, Roland: För Hitz ond Brand. In: Irniger, Walter (Hg.): Kräuter und Kräfte. Heilen im Appenzellerland. Herisau 1995, S. 47-69.
_Mägdefrau, Karl: Geschichte der Botanik. leben und Leistung grosser Forscher. Heidelberg 2013.
_Marzell, Heinrich: Zauberpflanzen. Hexentränke. Stuttgart 1964.
_Maurer, Andreas: Komplementärmedizin zur Virenabwehr: Swissmedic verbietetInserate mit heiklen Aussagen und büsst einen Drogisten, Luzerner Zeitung 21.08.2021, https://www.luzernerzeitung.ch/wirtschaft/pandemie-komplementaermedizin-zur-virenabwehr-swissmedic-verbietet-inserate-mit-heiklen-aussagen-und-buesst-einen-drogisten-ld.2176606?reduced=true, Datum des Zugriffs: 23.11.2023.
_Michel, Beat: Thurgauer Naturheilmittel wirkt gegen Corona! Sensations-Studie des Labors Spiez über Echinaforce, Blick 13.09.2020, https://www.blick.ch/schweiz/sensations-studie-des-labors-spiez-ueber-echinaforce-naturheilmittel-wirkt-gegen-corona-id16091876.html, Datum des Zugriffs: 18.12.2023.
_Müller, Irmgard: Die pflanzlichen Heilmittel bei Hildegard von Bingen. Salzburg 1982.
_Müller, Clemens: Goldpillen und gestählter Wein. Pharmakotherapie und Pharmazeutik im medizinischen Werk Jakob Rufs. In: Hildegard E. Keller (Hg.): Jakob Ruf. Leben, Werk und Studien. Band 5. Zürich 2008, S. 268-340.
_Schmitz, Rudolf: Geschichte der Pharmazie. Band 1. Eschborn 1998.
_Stille, Günther: Kräuter, Geister, Rezepturen. Eine Kulturgeschichte der Arznei. Darmstadt 2004.
_Swissmedic: Echinacea als vermeintliches Mittel gegen das neue Coronavirus, 16.9.2020, https://www.swissmedic.ch/swissmedic/de/home/news/coronavirus-covid-19/echinacea_mittel_coronavirus.html, Datum des Zugriffs: 18.12.2023.
_Weber, Anna/Hehli, Simon/Tanner, Samuel: Eine Genferin zahlt im Schnitt 454 Franken pro Monat für die Grundversicherung, ein Innerrhoder nur 246 Franken. Was macht der Appenzeller besser?, NZZ 12.10.2023, https://www.nzz.ch/schweiz/warum-die-praemien-in-basel-oder-genf-so-hoch-sind-und-in-appenzell-innerrhoden-so-tief-ld.1759365#subtitle-appenzell-innerrhoden-second, Datum des Zugriffs: 18.12.2023.
_Widmer, Rudolf: Von Heilkräutern. In: Irniger, Walter (Hg.): Kräuter und Kräfte. Heilen im Appenzellerland. Herisau 1995, S. 71-96.